• Das Projekt wird auch von der IDB und der IBRD mit jeweils 600 Millionen US-Dollar unterstützt
  • Die neue Metrolinie wird eine Hochbahn mit einer Gesamtlänge von 24 Kilometern sein und 2026 in Betrieb gehen

Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) und die zur Weltbankgruppe gehörende Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) haben mit dem heute unterzeichneten Darlehensvertrag einen historischen Schritt getan. Der Bau der ersten Metrolinie wird das Gesicht der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá verändern. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 4,3 Milliarden US-Dollar. Die EIB stellt dafür 480 Millionen US-Dollar bereit, die IDB und die IBRD jeweils weitere 600 Millionen US-Dollar.

Die EIB finanziert damit erstmals ein Projekt im öffentlichen Sektor in Kolumbien. Von den insgesamt 480 Millionen US-Dollar, die sie für den Bau der Strecke genehmigt hat, wurden heute die ersten 56 Millionen US-Dollar an die Republik Kolumbien vergeben.

Die neue Metro wird aufgeständert verlaufen und deshalb erdbebensicherer sein. Die Trasse wird auf einer Länge von insgesamt 24 Kilometern durch den sogenannten Caracas-Korridor im Südwesten der Stadt führen, in dem der größte Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln besteht. Geplant sind der Bau von 15 Stationen und die Anschaffung von 23 Zügen mit einer Transportkapazität von 1 800 Fahrgästen pro Zug.

Das Projekt ist Teil des Distriktentwicklungsplans 2016–2019 für Bogotá. Es sieht weitere Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in der Stadt vor, u. a. die Verbesserung des Busnetzes, das mit der neuen Metro verknüpft werden soll, und den Bau von weiteren 14 Kilometern Fahrradwege.

Die EIB unterstützt das Projekt im Rahmen ihrer Klima- und Umweltfazilität (CAEF). Sie will durch die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und die Verringerung von Schadstoffemissionen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die neue Metrolinie wird außerdem das Wirtschaftswachstum ankurbeln, da sie neue Geschäftschancen eröffnet, Arbeitnehmer leichter in die Innenstadt pendeln können und Arbeitsplätze geschaffen werden.

EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro: „Die Bank der EU finanziert in Kolumbien zum ersten Mal ein Projekt im öffentlichen Sektor. Sie unterstützt damit den Ausbau der Infrastruktur des Landes, was für die Bürgerinnen und Bürger von großem wirtschaftlichem und sozialem Nutzen ist. Das Projekt trägt dazu bei, Schadstoffemissionen zu verringern, und fördert damit den Klimaschutz. Wir beteiligen uns sehr gerne an diesem Projekt, das Bogotá verändern wird, das alle wichtigen Prioritäten der Europäischen Union in der Region erfüllt und das die gesellschaftliche Teilhabe und das Wirtschaftswachstum in Kolumbien fördert.“

Klimaschutz und Förderung des öffentlichen Verkehrs

Keine andere Finanzierungsinstitution stellt weltweit so viel Geld für Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels bereit wie die EIB. Allein im vergangenen Jahr waren es 19,4 Milliarden Euro und damit 28 Prozent ihres gesamten Finanzierungsvolumens. Mit einem Teil dieser Mittel finanzierte die Bank sauberere Verkehrsträger und förderte vor allem die U-Bahn-Netze in einer Reihe von Städten weltweit, u. a. in Buenos Aires, Lima und Quito (weitere Informationen finden Sie hier).

Die EIB in Lateinamerika

Die Europäische Union ist der wichtigste Entwicklungspartner, der Hauptinvestor und der zweitgrößte Handelspartner Lateinamerikas. Als Bank der EU unterstützt die EIB in Lateinamerika Projekte mit langfristigen Darlehen zu günstigen Konditionen und stellt technische Hilfe bereit, um zu gewährleisten, dass diese Projekte positive soziale, wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen haben.

Die EIB ist seit 1993 in Lateinamerika tätig und hat seither insgesamt über 7,8 Milliarden Euro für 105 Projekte in 14 Ländern der Region bereitgestellt. 2017 vergab die EIB insgesamt 759 Millionen Euro in der Region. Damit förderte sie acht Projekte in Bolivien, Nicaragua, Paraguay, Mexiko, Argentinien, Panama und Peru, unter anderem in den Bereichen Energie, Verkehr, Wasserversorgung, Klimaschutz und Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen.