Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Kommission, und die Europäische Investitionsbank (EIB) stellen heute einen neuen Leitfaden für die Praxis zur statistischen Behandlung von Energieleistungsverträgen vor. Nachdem Eurostat im September 2017 bereits den überarbeiteten Leitfaden für die Behandlung von Energieleistungsverträgen in Staatskonten veröffentlicht hatte, wird in diesem neuen Leitfaden die praktische Anwendung mithilfe der technischen Unterstützung der Europäischen Plattform für Investitionsberatung (EIAH) erläutert. Der Leitfaden ist hier abrufbar.
EIB-Vizepräsident Andrew McDowell‚ der die Aufsicht für Finanzierungen der Bank im Bereich Energie hat: „Verwalter von öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen verfügen häufig nicht über die Mittel und das Fachwissen, um Energieeinsparprojekte zu konzipieren, die die CO2-Emissionen senken, Steuergelder sparen und Gebäude für das Personal und die Nutzer öffentlicher Dienste komfortabler machen, und die Finanzierung solcher Projekte zu sichern. Dieser neue Leitfaden soll Behörden bei der Vorbereitung und Finanzierung von Projekten unterstützen, bei denen im Rahmen von Energieleistungsverträgen Kapital und Fachwissen des Privatsektors für den öffentlichen Sektor mobilisiert werden. Das ist eine der vielen Maßnahmen, die die EIB im Rahmen ihrer gemeinsamen Initiative ‚Intelligente Finanzierung für intelligente Gebäude‘ mit der Europäischen Kommission ergreift, um mehr Investitionen in die Energieeffizienz öffentlicher und privater Gebäude zu mobilisieren.“
Marianne Thyssen, die für Eurostat zuständige Kommissarin: „Ich freue mich sehr, heute einen neuen Leitfaden vorstellen zu können, in dem klargestellt wird, wie Investitionen in energieeffiziente Infrastrukturen statistisch zu behandeln sind. Diese Klarstellung hilft allen Akteuren, die mit der Vergabe, Finanzierung und Durchführung von Energieleistungsverträgen befasst sind. So werden die Auswirkungen auf den Staatshaushalt für Behörden und private Akteure klar verständlich. Ich bin zuversichtlich, dass dieser neue Leitfaden sowohl private als auch öffentliche Projektträger dazu ermutigen wird, mehr in Energieeffizienzprojekte zu investieren.“
Miguel Arias Cañete‚ der für Energie und Klimaschutz zuständige Kommissar: „Mit diesem Leitfaden werden Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen für Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Gebäude erleichtert, die immerhin mehr als zehn Prozent des gesamten Gebäudebestands in der EU ausmachen. Energieeffizienzmaßnahmen sind auch ein wirksames Mittel gegen die Energiearmut, die diese Kommission an der Wurzel bekämpfen will.“
In dem Leitfaden wird ausführlich dargelegt, wie Energieleistungsverträge funktionieren. Zudem gibt er einen klaren Überblick, wie sie sich auf die öffentlichen Finanzen auswirken können. Dadurch entwickeln die Mitgliedstaaten und andere Interessenträger ein besseres Verständnis dafür, wie sich die verschiedenen Merkmale dieser Verträge auf die Klassifizierung der durchgeführten Investitionen auswirken und ob sie in der Staatsbilanz erfasst werden oder nicht. Behörden wiederum können so bei der Vorbereitung und Vergabe ihrer Energieleistungsverträge fundierte Entscheidungen treffen. Darüber hinaus ist dieser Leitfaden ein nützliches Instrument, das öffentlichen und privaten Projektträgern Klarheit im Zusammenhang mit der Investitionsoffensive bringt und von ihnen wahrgenommene Investitionshindernisse ausräumt.
For more information:
Practitioner's Guide on the Statistical Treatment of Energy Performance Contracts