Während der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank in Washington haben der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Werner Hoyer, im Namen des Risikodatenbankkonsortiums für die Überwachung von Schwellenländern (GEMs), und Joaquim Levy, geschäftsführender Direktor und Finanzverantwortlicher der Weltbank, am 20. April eine Vereinbarung über den Beitritt der IBRD als 19. Mitglied zum Konsortium unterzeichnet. Die EIB und die Weltbank waren außerdem durch die Co-Vorsitzenden des Konsortiums vertreten: den für das Risikomanagement verantwortlichen Direktor mit Generalvollmacht der EIB Alain Godard sowie Lakshmi Shyam-Sunder, Vizepräsidentin und Risikoverantwortliche der Weltbankgruppe. Die Unterzeichnung der Beitrittserklärung ist ein wichtiger Schritt in der Geschichte des GEMs-Konsortiums. Es wurde vor neun Jahren als gemeinsame Entwicklungsinitiative gegründet, um mit der Erstellung einer umfassenden Kreditrisikodatenbank bestehende Datenlücken zu schließen.


Werner Hoyer: „GEMs ist das Juwel der internationalen Entwicklungsbanken. Sie hat eine einzigartige Partnerschaft zwischen den internationalen Finanzierungsinstitutionen ermöglicht, und ich bin überzeugt, dass wir mit dem Beitritt der zur Weltbankgruppe gehörenden IBRD noch intensiver an unseren gemeinsamen Zielen arbeiten können: den UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung, den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens und der Bekämpfung der Armut und der Ursachen für die Migrationskrise.“

Joaquim Levy: „GEMs trägt entscheidend dazu bei, Informationshürden zu überwinden. Für stärkere grenzübergreifende Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern brauchen wir zuverlässige und standardisierte Daten, die sofort verfügbar sind. Nur so können wir Risiken angemessen beurteilen. Ich freue mich sehr, dass die IBRD dem Konsortium beitritt.“

Alain Godard, einer der Gründer und Co-Vorsitzenden des Konsortiums: „Diese Vereinbarung ist ein großer Fortschritt bei unseren Bemühungen, GEMs als Instrument für eine vertiefte Zusammenarbeit und einen engeren Austausch zwischen den internationalen Finanzierungsinstitutionen weiterzuentwickeln. GEMs ist ein wesentlicher Baustein unserer gemeinsamen Anstrengungen, den Privatsektor für die Finanzierung von Projekten in den Schwellen- und Entwicklungsländern zu gewinnen.“

Lakshmi Shyam-Sunder von der Weltbankgruppe, Co-Vorsitzende des Konsortiums, die GEMs mit den ersten Datensätzen der International Finance Corporation (IFC) mit ins Leben rief: „Es ist beeindruckend, wie sich dieses Gemeinschaftsprojekt internationaler Finanzierungsinstitutionen und das Interesse daran in den letzten neun Jahren mit nunmehr 19 Mitgliedern entwickelt haben, und vor allem, wie die Investoren den Nutzen der Initiative anerkennen.“

GEMs wurde 2009 von der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der International Finance Corporation (IFC) der Weltbankgruppe gegründet. Ziel war es, eine umfassende Datenbank über die Bedienung von Darlehen für Finanzierungsprojekte anzulegen, damit die beteiligten Parteien ihre Kreditrisikoanalyse durch Benchmarking und eine umfangreichere Datengrundlage verbessern konnten. Ende Dezember 2016 enthielt die GEMs-Datenbank Daten zu rund 8 300 Vertragspartnern, 1 700 Ausfallereignissen und 1 900 Verträgen mit Verwertungserlösen. Damit ist sie die weltweit größte Datenbank zu Kreditausfällen und -verlusten im Schwellenmarktgeschäft der internationalen Finanzierungsinstitutionen.

Im Laufe der Jahre hat GEMs dazu beigetragen, die Zusammenarbeit der internationalen Finanzierungsinstitutionen und damit auch die Bekämpfung gemeinsamer Probleme zu stärken. Die Datenbank hilft dabei, die Finanzierung für Entwicklungsvorhaben zu maximieren und die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung sowie die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens und des Aktionsplans für Infrastruktur zu erreichen. In jüngsten Initiativen wurde die Notwendigkeit betont, dass die multilateralen Entwicklungsbanken zusammenarbeiten, ihre Finanzstärke ausspielen und den Privatsektor mit ins Boot holen. Dafür brauchen sie zuverlässige Informationen über die Bedienung von Darlehen, da sie Märkte schaffen, auf denen kommerzielle Lösungen allein nicht tragfähig sind.

Die EIB steuert die Arbeit des GEMs-Konsortiums über ein eigenes Team in ihrer Direktion Risikomanagement. Weitere Informationen über GEMs finden Sie unter http://www.gems-riskdatabase.org/.