In einer Veranstaltung zum Thema „Tackling the Root Cause of Migration: Europe’s Strategy for Economic Resilience“, die die EIB und die Bertelsmann Stiftung gemeinsam am Rande der Frühjahrstagung von IWF und Weltbankgruppe in Washington D.C organisierten, rief EIB-Präsident Werner Hoyer die Politiker zu effektivem multilateralem Handeln auf. Dabei umriss er auch die Rolle, die der Bank bei der Bewältigung der Migrationskrise zukommt.

EIB-Präsident Hoyer: „Wie alle großen Herausforderungen ist auch das Migrationsproblem nicht im Alleingang zu meistern. Es muss uns klar sein, dass die internationale Gemeinschaft weltweiten Krisen und Gefahren nur mit einem wirksamen multilateralen System trotzen kann, das auf universellen Rechten und Werten basiert.“

Er ergänzte: „Es ist traurig, dass erst die Migrationskrise Europa veranlasst hat, seinen Fokus wieder auf die Entwicklung zu verlagern. Doch lassen Sie uns diese Gelegenheit nutzen, um eine Strategie zu entwickeln, die auf Partnerschaft beruht, Investitionen mobilisiert und Millionen von Menschen jenseits unserer Grenzen wieder Hoffnung gibt.“

Die Europäische Investitionsbank hat 2016 auf Wunsch der EU-Länder die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz auf den Weg gebracht. Damit soll zusätzliches Kapital für Länder der südlichen Nachbarschaft und des Westbalkans mobilisiert werden, damit sie Schocks wie die syrische Flüchtlingskrise besser bewältigen können. Die Resilienzinitiative der EIB ist Teil von Maßnahmen, mit denen die EU die mit Flucht und Migration verbundenen Herausforderungen meistern will.

In den vergangenen zehn Jahren hat die EIB in den Ländern der südlichen Nachbarschaft und des Westbalkans umfangreiche Investitionen mit 13,7 Milliarden Euro bzw. 6,6 Milliarden Euro unterstützt. Bis 2020 wird die Bank – neben den bereits vorgesehenen 7,5 Milliarden Euro – weitere 6 Milliarden Euro über die Resilienzinitiative bereitstellen. Diese Erhöhung dürfte zusätzliche Investitionen von 15 Milliarden Euro mobilisieren.

Abschließend unterstrich EIB-Präsident Hoyer, wie wichtig es ist, junge Menschen zu unterstützen: „Wenn wir das Migrationsproblem langfristig lösen wollen, müssen wir vor allem jungen Menschen Hoffnung und bessere Perspektiven geben. Wenn wir das nicht schaffen, wird das soziale Gefüge krisenanfälliger Länder noch schwächer, und politische und wirtschaftliche Risiken werden zunehmen.“

See Werner Hoyer's full speech here: EIB’s Economic Resilience Initiative