Die Europäische Investitionsbank und die Afrikanische Entwicklungsbank haben vereinbart, die Einrichtung der neuen Entwicklungsbank Nigerias zu fördern, um so die Kreditvergabe an Unternehmen und für Agrarvorhaben zu stärken. Die Europäische Investitionsbank ist mit 20 Millionen US-Dollar an der neuen Finanzierungsinstitution beteiligt. Die Afrikanische Entwicklungsbank übernahm eine Kapitalbeteiligung von 50 Millionen US-Dollar.

Die Development Bank of Nigeria (Entwicklungsbank Nigerias) wurde von der Bundesregierung Nigerias eingerichtet, um finanzielle Hindernisse für Investitionen des privaten Sektors zu beseitigen. Die Bank dürfte eine wichtige Katalysatorfunktion bei der Bereitstellung von Finanzierungsmitteln und Risikoteilungsfazilitäten für Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen übernehmen.

Tony Okpanachi, geschäftsführender Direktor der Entwicklungsbank Nigerias: „Die Entwicklungsbank Nigerias wird eine Finanzierungslücke für Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen schließen und Firmen in ganz Nigeria dabei unterstützen, Geschäftschancen zu ergreifen. Die Entwicklungsbank Nigerias wird in diesem Bestreben durch die finanzielle und technische Unterstützung internationaler Partner, darunter die Europäische Investitionsbank und die Afrikanische Entwicklungsbank, bestärkt. Die neue Einrichtung baut auf internationaler Erfahrung auf und verwendet ein Geschäftsmodell, das sich als erfolgreich bei der Stärkung privater Investitionen in ganz Afrika und weltweit erwiesen hat, wo andere Finanzierungsoptionen ungeeignet sind oder fehlen.“

Stefan Nalletamby, Direktor der Abteilung Finanzsektorentwicklung der Afrikanischen Entwicklungsbank: „Privatunternehmen sind für die Entwicklung der nigerianischen Wirtschaft entscheidend, da sie ein großes Potenzial für die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Diversifizierung der Produktion besitzen. Jedoch können die Unternehmen ihr Potenzial nicht ausschöpfen, was sich negativ auf ihren Beitrag zum Wirtschaftswachstum ausgewirkt. Unter den Hindernissen, die ihre Leistung beeinträchtigen, nimmt der Mangel an Finanzierungsmitteln, und zwar insbesondere Investitionsfinanzierungen, eine zentrale Stellung ein. Die Entwicklungsbank Nigerias soll dazu beitragen, umfangreiche Finanzierungsmittel mit langen Laufzeiten für einen bisher unterversorgten Sektor mit hohem Entwicklungspotenzial zu mobilisieren.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Neue Investitionen des privaten Sektors sind von entscheidender Bedeutung, um Arbeitsplätze zu schaffen und Unternehmen die Expansion zu ermöglichen. Deswegen bremst ein begrenzter Zugang zu langfristigen Finanzierungsmitteln das Wirtschaftswachstum. Die Europäische Investitionsbank freut sich, die neue Entwicklungsbank Nigerias bei der Stärkung der Investitionen des privaten Sektors in der größten Volkswirtschaft Afrikas zu unterstützen. Wir wollen diese enge Zusammenarbeit mit nigerianischen und internationalen Partnern auch künftig fortsetzen, um sicherzustellen, dass die neue Entwicklungsbank Nigerias, sobald sie voll einsatzbereit ist, dazu beitragen kann, das wirtschaftliche Potenzial des Landes voll auszuschöpfen.“

Botschafter Ketil Karlsen, Leiter der Delegation der Europäischen Union in Nigeria und für die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS): „Die Europäische Union will Investitionen des privaten Sektors in Nigeria unterstützen. Diese neue Unterstützung für die Entwicklungsbank Nigerias durch die Europäische Investitionsbank – die Bank der Europäischen Union – und die Afrikanische Entwicklungsbank mit 13 Mitgliedstaaten als Anteilseigner wird deutlich dazu beitragen, die Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme von Unternehmern und Firmen im Land zu verringern. Wir hoffen durch eine verstärkte Investitionstätigkeit eine pulsierende Wirtschaft zu fördern, Wachstum und Beschäftigung zu schaffen und die Chancen insbesondere für junge Menschen zu erhöhen.“

Schließen der Investitionslücke, die Investitionen des Privatsektors behindert

Neue Investitionen sind entscheidend, damit Unternehmen expandieren und Arbeitsplätze schaffen können. Diese werden durch begrenzten Zugang zu Geschäftsbanken verhindert. Laut Schätzungen der Entwicklungsbank Nigerias haben nur fünf Prozent der 37 Millionen Unternehmer und kleinen Unternehmen in Nigeria, die 50 Prozent zum BIP beitragen, Zugang zu Krediten des Finanzsystems.

Auf breite internationale Unterstützung bauen

Auch andere internationale Finanzinstitutionen wie die Weltbank, die KfW und die französische Agence Française de Développement (AFD) werden neben der Bundesregierung von Nigeria die neue Bank unterstützen.