Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat einen weiteren Schritt zur Stärkung ihrer Zusammenarbeit mit Finanzierungsinstitutionen unternommen, die in Lateinamerika und der Karibik tätig sind. Im Rahmen der Jahrestagung der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB), die in diesem Jahr in Argentinien stattfand, hat die Bank der EU eine Absichtserklärung mit der Zentralamerikanischen Bank für wirtschaftliche Integration (BCIE) unterzeichnet, die die Zusammenarbeit beider Einrichtungen stärken wird. Ziel dieses Abkommens ist es, gemeinsam Projekte zu unterstützen, die die Entwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur in Mittelamerika und in der Karibik fördern. Im Mittelpunkt steht die Bereitstellung von Finanzierungsmitteln für den Klimaschutz.

Darüber hinaus hat die EIB ein Kooperations- und Kofinanzierungsabkommen mit der spanischen Gesellschaft für Entwicklungsfinanzierung COFIDES unterzeichnet, um die gemeinsame Finanzierung von Investitionsvorhaben außerhalb der Europäischen Union zu verstärken. Dabei sollen vor allem EU-Finanzierungsinstrumente zur Mittelkombination eingesetzt werden.

Anlässlich der Unterzeichnung betonte die für Finanzierungen der EIB in Lateinamerika und der Karibik zuständige Direktorin María Shaw-Barragán, dass diese Abkommen weitere Investitionsmöglichkeiten eröffnen: „Durch diese neuen Kooperationsvereinbarungen kann die EIB auf die wertvollen Erfahrungen und Kenntnisse zurückgreifen, die ihre Partnereinrichtungen bereits in Lateinamerika und der Karibik gesammelt haben. So lassen sich die Finanzierungsmittel mobilisieren, die für die Entwicklung neuer Projekte erforderlich sind.“

Tätigkeit der EIB in Lateinamerika

Die Europäische Union ist der wichtigste Entwicklungspartner, der Hauptinvestor und der zweitgrößte Handelspartner Lateinamerikas. Als Bank der EU unterstützt die EIB in Lateinamerika Projekte mit langfristigen Darlehen zu günstigen Konditionen und stellt technische Hilfe bereit, um zu gewährleisten, dass diese Projekte positive soziale, wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen haben.

Die EIB ist seit 1993 in Lateinamerika tätig und hat seither insgesamt 7,8 Milliarden Euro für 105 Projekte in 14 Ländern der Region bereitgestellt. In Mittelamerika hat die Bank der EU seit 1993 mehr als zwei Milliarden Euro für die Finanzierung von 35 Projekten bereitgestellt.  Im karibischen Raum ist die EU-Bank seit 1978 tätig und hat dort inzwischen Projekte mit insgesamt 1,8 Milliarden Euro unterstützt.

2017 vergab die Bank der EU insgesamt 759 Millionen Euro in Lateinamerika und der Karibik. Damit förderte sie 12 Projekte in Bolivien, Nicaragua, Paraguay, Mexiko, Argentinien, Panama und Peru, unter anderem in den Bereichen Energie, Verkehr, Wasserversorgung, Klimaschutz und Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen.