• Die Europäische Union ist der wichtigste Entwicklungspartner, der Hauptinvestor und der zweitgrößte Handelspartner Lateinamerikas. 
  • Seit Beginn ihrer Tätigkeit in Lateinamerika hat die Bank der EU 7,8 Milliarden Euro für 105 Projekte in 14 Ländern der Region bereitgestellt.
  • Im Rahmen der Jahreskonferenz der IDB hat die EIB ein Darlehen von 42,2 Millionen Euro für die Finanzierung des Abfallbewirtschaftungsplans der Provinz Jujuy (Argentinien) unterzeichnet, das durch einen Zuschuss von 11,3 Millionen Euro aus der Investitionsfazilität für Lateinamerika (LAIF) der EU ergänzt wird. Zudem vergibt die EIB ein Darlehen von 12 Millionen Euro für die Modernisierung und den Ausbau des Wasserversorgungsnetzes in Nicaragua.
  • Die EIB wird neue Kooperationsrahmenabkommen mit der Zentralamerikanischen Bank für wirtschaftliche Integration (BCIE) und mit COFIDES unterzeichnen.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) nimmt an der Jahrestagung der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) teil, die in diesem Jahr in Argentinien stattfindet. Am Rande der Tagung trifft die Delegation der EIB unter der Leitung der für Finanzierungen der EIB in Lateinamerika und der Karibik zuständigen Direktorin María Shaw-Barragán mit den Wirtschafts-, Finanz- und Entwicklungsministern verschiedener lateinamerikanischer und karibischer Länder sowie mit Verantwortlichen lateinamerikanischer und internationaler Einrichtungen zusammen. Ziel ist die weitere Vertiefung der Zusammenarbeit der EU mit Lateinamerika und der Karibik.

„Die Bank der EU wird 60 Jahre alt. Unsere Tätigkeit in Lateinamerika und der Karibik reicht bis 1993 bzw. 1978 zurück, und seitdem bemühen wir uns, unsere zinsgünstigen Finanzierungsmittel für Projekte bereitzustellen, die zur Verwirklichung der außenpolitischen Ziele der EU in der Region beitragen. Dazu gehören die Entwicklung der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Infrastruktur, die Unterstützung des Privatsektors und der Kampf gegen den Klimawandel“, erklärte María Shaw-Barragán anlässlich der Teilnahme der EIB an der IDB-Jahreskonferenz. „Die EIB wird weiter engagiert die Umsetzung von Projekten in Lateinamerika und der Karibik unterstützen, die die wirtschaftliche Entwicklung in der Region fördern und positive soziale Auswirkungen für die Menschen haben.“

Neue Finanzierungsverträge in Argentinien und Nicaragua

Während des Besuchs hat die EIB zwei neue Finanzierungsverträge in der Region abgeschlossen. In Argentinien unterzeichnete die Bank der EU mit der Regierung der Provinz Jujuy ein Darlehen von 42,2 Millionen Euro, das die Europäische Kommission durch einen Zuschuss von 11,3 Millionen Euro aus der Investitionsfazilität für Lateinamerika (LAIF) ergänzt. Damit will die Provinz ihren integrierten Abfallbewirtschaftungsplan finanzieren. Geplant sind neue Einrichtungen für die Sammlung und Behandlung fester Siedlungsabfälle. Dadurch entstehen zugleich neue wirtschaftliche Chancen in der Region. Ein Teil der EU-Zuschussmittel ist für Schulungsmaßnahmen für die Deponiemitarbeiter und vor allem für die soziale Integration von Frauen mithilfe neuer Beschäftigungschancen bestimmt.

Die Bank der EU hat außerdem einen neuen Finanzierungsvertrag mit der Republik Nicaragua unterzeichnet, mit dem die Finanzierung des Programms für die Modernisierung und den Ausbau des Trinkwasser- und des Abwasserbehandlungsnetzes des Landes aufgestockt wird. Die EIB stellt nun zusätzlich zu den 72 Millionen Euro aus dem ersten Vertrag, der 2013 zur Finanzierung dieses Programms unterzeichnet wurde, weitere 12 Millionen Euro bereit.

Durch das von der EIB mitfinanzierte Programm sollen mehr als 500 000 Einwohner in 19 nicaraguanischen Städten eine bessere Wasserversorgung und eine adäquate Abwasserentsorgung erhalten.  

Beide Darlehen sind durch die EU-Haushaltsgarantie besichert und werden im Rahmen des Finanzierungsmandats für Lateinamerika 2014–2020 vergeben.

Die Bank der EU wird außerdem durch Unterzeichnung zweier neuer Kooperationsrahmenabkommen die Zusammenarbeit mit zwei in Lateinamerika tätigen Finanzierungsinstitutionen verstärken, nämlich der Zentralamerikanischen Bank für wirtschaftliche Integration (BCIE) und der spanischen Entwicklungsfinanzierungsgesellschaft COFIDES.

Die EIB in Lateinamerika und der Karibik

Die Europäische Union ist der wichtigste Entwicklungspartner, der Hauptinvestor und der zweitgrößte Handelspartner Lateinamerikas. Als Bank der EU unterstützt die EIB in Lateinamerika Projekte mit langfristigen Darlehen zu günstigen Konditionen und stellt technische Hilfe bereit, um zu gewährleisten, dass diese Projekte positive soziale, wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen haben.

Die EIB ist seit 1993 in Lateinamerika tätig und hat seither insgesamt 7,8 Milliarden Euro für 105 Projekte in 14 Ländern der Region bereitgestellt. In der Karibik ist die Bank der EU seit 1978 tätig und hat dort bisher 1,8 Millionen Euro für verschiedene Projekte vergeben.

2017 stellte die Bank der EU insgesamt 759 Millionen Euro in Lateinamerika und der Karibik zur Verfügung und förderte damit 12 Projekte in Bolivien, Nicaragua, Paraguay, Mexiko, Argentinien, Panama, Peru und der Karibik, unter anderem in den Bereichen Energie, Verkehr, Wasserversorgung, Klimaschutz und Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen.