Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die spanische Cellnex Telecom haben eine Vereinbarung über neue Investitionsvorhaben unterzeichnet, mit denen die Kapazität der Breitband-Mobilfunkinfrastruktur in Spanien und Italien verbessert und ausgeweitet werden soll. Mit dem EIB-Darlehen in Höhe von 100 Millionen Euro werden der Bau neuer Sendetürme sowie die Anbindung an die Netze der Mobilfunkbetreiber über Glasfaser- und Richtfunkverbindungen finanziert. Die Vereinbarung wird durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) besichert. Der EFSI ist das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa, die auch als „Juncker-Plan“ bekannt ist.

Konkret will Cellnex neue Telekommunikationsstandorte in ländlichen Gebieten und in Städten sowie Knoten von verteilten Antennensystemen (DAS) errichten. Diese werden an Standorten mit einem hohen Bedarf an mobiler Bandbreite installiert. Mit der neuen Infrastruktur können die Betreiber die Abdeckung und Kapazität ihrer Netze verbessern.

Das EIB-Darlehen dient außerdem dazu, bestehende Standorte anzupassen und ihre Kapazität zu erweitern, sodass sie von mehreren Betreibern genutzt werden können. Durch diese optimierte Nutzung der Infrastruktur lassen sich überzählige Sendetürme vermeiden.

Die EIB-Finanzierung ermöglicht auch die Vorbereitung der Mobilfunknetze auf den 5G-Standard, der deutlich mehr Standorte als sein Vorgänger benötigt, die allerdings kleiner ausfallen. Damit trägt die Finanzierung zu den Zielen der Digitalen Agenda für Europa bei, die unter anderem fordert, dass im Jahr 2020 in mindestens einer Stadt jedes Mitgliedstaats der 5G-Standard verfügbar ist.

Die Unterstützung durch die Investitionsoffensive für Europa hat es der EIB ermöglicht, Cellnex die nötige langfristige Finanzierung bereitzustellen, um das Projekt innerhalb der festgelegten Fristen durchzuführen. Durch die Garantie des Juncker-Plans kann die EIB Investitionen finanzieren, die zu einem stärkeren Wirtschaftswachstum und mehr Beschäftigung beitragen, allerdings aufgrund ihrer Struktur oder Art höhere Risiken aufweisen. 

„Die Unterstützung von Investitionen in Innovation ist eines der vorrangigen Ziele der EIB. Mit dieser Vereinbarung tragen wir zur Modernisierung der Telekommunikationsinfrastruktur in Spanien und Italien bei – Investitionen, die elementar wichtig für die künftige Entwicklung des Mobilfunks in Europa sind“, erklärte EIB-Vizepräsident Román Escolano. „Auch den Bürgerinnen und Bürgern bringt das Projekt direkte Vorteile: Sie profitieren von einer besseren Netzabdeckung und einer höheren Netzqualität.“

EU-Vizepräsident Jyrki Katainen, zuständig für Beschäftigung, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit: „Angesichts der zunehmenden Digitalisierung brauchen wir eine Infrastruktur, die unser Ziel unterstützt, allen Bürgerinnen und Bürgern in Europa einen schnellen und günstigen Internetzugang bereitzustellen. Die Förderung dieses grenzübergreifenden Projekts mit Cellnex durch die Investitionsoffensive für Europa freut mich ganz besonders. Für viele Menschen in Spanien und Italien werden sich diese Investitionen im Berufsleben und im Alltag spürbar bemerkbar machen.“

 „Das EIB-Darlehen zeichnet sich durch drei wesentliche Merkmale aus“, erklärte der Finanzvorstand von Cellnex Telecom, José Manuel Aisa. „Wir sichern uns damit eine günstige, langfristige Finanzierung, wir können unseren Kunden bei der Verdichtung ihrer Netze auch zukünftig zur Seite stehen, und wir erhalten mit der EIB einen neuen langfristigen Partner, mit dem wir weiter an der Verbesserung der Telekommunikationsnetze in Europa arbeiten können. Daher begrüßen wir die Unterstützung dieser Vereinbarung zwischen der EIB und Cellnex durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen im Rahmen des Juncker-Plans. Mit seiner Förderung von Investitionen verleiht er der Wettbewerbsfähigkeit und dem Wachstum in der Europäischen Union neue Impulse.“