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Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Darlehen von 420 Millionen Euro an den portugiesischen Wasserversorger Águas de Portugal (AdP) und seine operativen Tochtergesellschaften. Die Mittel sind für Investitionen in die Wasserinfrastruktur des Landes vorgesehen. Der Finanzierungsbeitrag wird durch eine Garantie aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) besichert, der das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa ist (der sogenannte „Juncker-Plan“). Die erste Tranche von 220 Millionen Euro wurde heute in Lissabon von EIB-Vizepräsident Román Escolano und João Nuno Mendes, Präsident und CEO von Águas de Portugal, unterzeichnet.

Mithilfe des Darlehens sollen die Wasser- und Abwasserdienste in Portugal qualitativ besser, effizienter und nachhaltiger werden. Dazu werden auf dem gesamten portugiesischen Festland neue Anlagen gebaut und vorhandene Infrastruktur saniert. Die Modernisierung der portugiesischen Wasserinfrastruktur wird zudem das Wirtschaftswachstum fördern: Durch die Vorhaben entstehen in der Durchführungsphase mehr als 7 400 Arbeitsplätze. Außerdem tragen die Maßnahmen zum sozialen und territorialen Zusammenhalt bei, da die meisten Projekte in Portugals Konvergenzregionen durchgeführt werden. Ferner bewirken die Maßnahmen einen umfangreichen und dauerhaften Nutzen für die Umwelt. Sie verbessern die ökologische Qualität des Oberflächen- und Grundwassers und fördern eine rationellere Nutzung der Wasserressourcen.

In den kommenden vier Jahren unterstützt die EIB mit ihrem Finanzierungsbeitrag ein großes Investitionsprogramm mit mehr als 1 000 Vorhaben zur Modernisierung der Wasserversorgungsnetze, die die Qualität der Versorgung verbessern und das Versorgungsgebiet ausweiten und somit direkt der portugiesischen Bevölkerung zugutekommen. Zudem werden neue Abwassersammel- und ‑aufbereitungsanlagen gebaut, wodurch größere Abwassermengen nach strengeren Standards behandelt werden können. Durch die Vorhaben dürften sich die Wasserversorgungsdienste für mehr als acht Millionen Menschen und die Abwasserdienste für über sechs Millionen Menschen verbessern.

Der verbleibende Finanzierungsbedarf von 200 Millionen Euro könnte mit einer alternativen Lösung ohne Rückgriffsrecht auf die AdP-Gruppe gedeckt werden. Diese Tranche, deren endgültige Konditionen noch nicht feststehen, könnte als ein innovatives Monetarisierungsinstrument für Kommunen genutzt werden, das bisher noch nicht zur Verfügung stand. Der Erwerb von Forderungen der AdP gegenüber den portugiesischen Kommunen würde Ressourcen freisetzen, mit denen Águas de Portugal weitere Vorhaben finanzieren könnte.

Durch den Juncker-Plan kann die EIB dem portugiesischen Wasserversorger die erforderlichen Mittel mit langer Laufzeit und niedrigem Zinssatz anbieten. Über das EIB-Darlehen trägt die Investitionsoffensive für Europa auch dazu bei, dass Portugal die wichtigsten EU-Rechtsvorschriften im Wassersektor einhalten kann, denn die EIB-Mittel unterstützen und beschleunigen die Reform des Sektors, die im Rahmen von PENSAAR 2020 (Portugals Wasser- und Abwasserstrategie bis 2020) eingeleitet wurde.

Die EIB arbeitet bereits seit den 1990er Jahren mit der AdP-Gruppe zusammen und hat in den letzten zwei Jahrzehnten wesentlich zur Finanzierung von Wasserprojekten in Portugal beigetragen.

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Lissabon erklärte EIB-Vizepräsident Román Escolano: „Wir freuen uns sehr, ein Projekt zu unterstützen, das die Wasserdienste in Portugal effizienter und zuverlässiger macht und der portugiesischen Bevölkerung unmittelbar zugutekommt. Zudem werden viele der mitfinanzierten Vorhaben in Kommunen durchgeführt, die in Kohäsionsregionen liegen. Die EIB-Finanzierung bewirkt darüber hinaus nicht nur einen wirtschaftlichen und sozialen Nutzen, sondern bringt auch ökologische Vorteile: Eine effizientere Nutzung der Wasserressourcen trägt erheblich zum Klimaschutz bei, der zu den vorrangigen Zielen der EU-Bank gehört.“

Karmenu Vella, EU-Kommissar für Umwelt, maritime Angelegenheiten und Fischerei, erklärte: „Durch den Juncker-Plan erhalten acht Millionen Menschen in Portugal eine bessere Wasserversorgung. Das Projekt von Águas de Portugal wird eine effizientere Nutzung der Wasserressourcen bewirken. Besonders erfreulich ist auch, dass mit dieser von der EU besicherten Finanzierung 7 400 Arbeitsplätze entstehen.“

Der Präsident und CEO der Águas de Portugal-Gruppe hob die Bedeutung dieses Finanzierungsvertrags hervor: „Mit diesem Darlehen kann die AdP ihr Investitionsprogramm für Infrastruktur umsetzen: Wir können damit unser Versorgungsgebiet ausweiten, unsere Dienste verbessern und die Wasserversorgungs- und Abwasserbehandlungsanlagen in Portugal widerstandsfähiger machen.“