Fünf rumänische Banken haben die KMU-Initiative in Rumänien unterzeichnet, die landesweit kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit neuen Finanzierungsmitteln versorgen soll. An der KMU-Initiative beteiligen sich die EIB-Gruppe (Europäische Investitionsbank und Europäischer Investitionsfonds), der rumänische Staat und die Europäischen Kommission.
Durch die Verträge mit den fünf Banken stellt der EIF für jeden Kredit, den die Institute vergeben, eine Garantie von 60 Prozent. Gleichzeitig räumen diese Banken ihren Kunden niedrigere Zinssätze ein. Auf diese Weise sollen rumänische KMU leichter Zugang zu Finanzierungsmitteln haben. Diese Zusammenarbeit mit der Raiffeisen Bank, der ProCredit Bank Romania, der Banca Comerciala Romana, der Banca Transilvania und der BancPost dürfte etwa 3 700 KMU und Start-up-Unternehmen zugutekommen, die Kapital benötigen.
Die KMU-Initiative strebt eine innovative Verwendung von Mitteln aus den europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF) an: Sie sollen mit EU-Haushaltsmitteln (aus dem Programm Horizont 2020) und Mitteln der EIB-Gruppe kombiniert werden.
Rumänien steuert 100 Millionen Euro aus den Mitteln bei, die dem Land aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung stehen. Die EU-Initiative, die Ressourcen der EIB-Gruppe und aus dem Programm Horizont 2020 einbindet, soll über einen Risikoteilungsmechanismus weitere Darlehen von Geschäftsbanken mobilisieren. Dadurch können mehr KMU EU-Mittel zu günstigen Konditionen in Form niedriger Zinssätze und besserer Besicherungsanforderungen in Anspruch nehmen. Das Finanzierungsinstrument wird private Investitionen mobilisieren und die Schaffung von Arbeitsplätzen im KMU-Sektor fördern.
Anlässlich der Unterzeichnungen erklärte Roger Havenith, stellvertretender geschäftsführender Direktor des EIF: „Die KMU-Initiative ist in Rumänien auf großes Interesse gestoßen und ich freue mich, dass inzwischen fünf Verträge unterzeichnet wurden. Auf diesem Weg können wir in den nächsten Jahren mehr als 3 700 rumänische KMU unterstützen. Durch die Kombination von Mitteln aus den europäischen Struktur- und Investitionsfonds, der EU-Initiative Horizont 2020 und der EIB-Gruppe kann der EIF den Finanzintermediären Instrumente zur Risikoteilung und zur Eigenkapitalentlastung anbieten, was letztlich den KMU vor Ort zugutekommt.“
EIB-Vizepräsident Andrew McDowell erklärte: „Diese fünf Banken sind wichtige Geldgeber für KMU in Rumänien und im Rahmen der KMU-Initiative werden sie zu zentralen Partnern von Unternehmern. Die EIB-Gruppe engagiert sich für die Umsetzung der KMU-Initiative. Deshalb freuen wir uns, gemeinsam mit den rumänischen Behörden bekannt geben zu können, dass nun fünf Banken beginnen, Finanzierungsmittel für KMU in Rumänien bereitzustellen. Wir sind zuversichtlich, dass diese Vereinbarungen rumänische Unternehmen nachhaltig unterstützen.“
Die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu sagte zu dieser neuen Initiative: „Ich freue mich, dass rumänische Unternehmen nun das Potenzial der KMU-Initiative voll ausschöpfen können. Rumäniens Unternehmer haben Talent, und unsere kleinen Firmen sind wettbewerbsfähig. Sie benötigen jedoch oft einen zusätzlichen Impuls, um innovative Produkte zu entwickeln, in globalen Wertschöpfungsketten Fuß zu fassen und im Land Arbeitsplätze zu schaffen. Genau darum geht es bei dieser Initiative. Außerdem hoffe ich, dass sich andere EU-Mitgliedstaaten ein Beispiel an Rumänien nehmen und sich ebenfalls an der KMU-Initiative beteiligen.“
Die KMU-Initiative für Rumänien wurde im Oktober 2016 beschlossen. Sie ist Teil einer breiter angelegten Initiative der Europäischen Kommission und der EIB-Gruppe, die die Mitgliedstaaten dazu ermutigen soll, den Anteil der ESIF-Mittel, die 2014-2020 über Finanzierungsinstrumente genutzt werden, zu verdoppeln. Die KMU-Initiative soll kleinste, kleine und mittlere Unternehmen in Rumänien mit Finanzierungen versorgen und sie dadurch wettbewerbsfähiger machen.
Die KMU-Initiative ist ein gemeinsames Finanzierungsinstrument der Europäischen Kommission und der EIB-Gruppe. Sie wurde als ein schnelles und wirksames Mittel zur Ausweitung der Kreditvergabe an die Realwirtschaft konzipiert, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und das Wachstum zu stimulieren.
