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Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit dem norwegischen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Statnett einen Darlehensvertrag über 300 Millionen Euro unterzeichnet. Die Mittel sind für die Fertigstellung der Stromtrasse Nordlink zwischen Deutschland und Norwegen bestimmt.

Kurz zuvor war bereits ein erstes Darlehen mit TSO TenneT für die deutsche Seite der Stromverbundleitung unterzeichnet worden. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird eine bipolare Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) Deutschland und Norwegen durch die Nordsee verbinden. Das Projekt wird eine Nennleistung von 1 400 Megawatt und eine Spannung von 500 Kilovolt haben und insgesamt 624 Kilometer lang sein.

Andrew McDowell, der für Finanzierungen im Bereich Energie zuständige EIB-Vizepräsident, sagte: „Die Versorgungssicherheit und die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien sind weiterhin vorrangige Förderbereiche für die EIB. Für Deutschland hat die Nachhaltigkeit der genutzten Energie schon seit Langem einen hohen Stellenwert. Mithilfe der Verbundleitung kann es bei Bedarf norwegische Wasserkraft beziehen. Umgekehrt kann das Land seinen überschüssigen Strom nach Skandinavien übertragen. Die EU-Bank hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens 25 Prozent ihrer Finanzierungsmittel für Klimaschutzprojekte zu vergeben. Dieses Projekt zeigt, wie ernst es uns damit ist.“

„Mit Kosten von 1,5–2 Milliarden Euro ist die Nordlink-Verbundleitung eines der größten Investitionsvorhaben Statnetts. Das Projekt bringt uns einem klimafreundlicheren und integrierten Energiesystem einen großen Schritt näher und sorgt dafür, dass erneuerbare Energieträger in beiden Ländern stärker genutzt werden. Der Finanzierungsbeitrag der EIB wirkt sich äußerst positiv auf das Projekt aus und macht einen großen Teil des Finanzierungsportfolios von Statnett aus. Nordlink ist die dritte Verbundleitung, für die Statnett Finanzierungsmittel von der EIB erhält. Wir freuen uns über die anhaltende Unterstützung der EIB und ihren Einsatz für eine klimafreundlichere Zukunft, in der mehr auf Strom gesetzt wird“, fügte Knut Hundhammer, der CFO von Statnett, hinzu.

Dies ist die erste Finanzierungsoperation der EIB in Norwegen seit 2015, als die Bank 200 Millionen Euro für den Ausbau des Flughafens Bergen vergab. Die neue Verbundleitung sorgt für eine größere Diversifizierung und mehr Versorgungssicherheit und fördert gleichzeitig die Integration der Strommärkte der beiden Länder sowie generell von Nordwesteuropa und den skandinavischen Ländern. Außerdem wird es als Vorhaben von gemeinsamem Interesse eingestuft, da es einen vorrangigen Korridor – das Offshore-Netz in den nördlichen Meeren – betrifft.