Die Europäische Investitionsbank hat zwei neue Durchleitungsdarlehen für Ostafrika in Höhe von insgesamt 95 Millionen Euro (10,45 Milliarden Kenia-Schilling) unterzeichnet. Die Mittel sollen von der Equity Bank und der HFC Limited weitergeleitet werden und kleinere lokale Projekte in Kenia, Tansania, der Demokratischen Republik Kongo und Uganda unterstützen.

Der für Finanzierungen in Ostafrika zuständige EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom erklärte: „Die heute unterzeichneten Durchleitungsdarlehen nutzen nicht nur der kenianischen Bevölkerung, sondern auch den Menschen in den Nachbarländern. Die EIB unterstützt kenianische Banken dabei, Darlehen für die junge und wachsende Bevölkerung in der Region bereitzustellen. Kenia entwickelt sich in vielerlei Hinsicht zunehmend zu einem Drehkreuz für die Region, und wir als Bank müssen dies von einem ganz grundlegenden Standpunkt aus sehen: Hier lebt eine junge und wachsende Bevölkerung mit enormem Potenzial, und um die Dynamik weiter zu fördern, sind Kredite nötig.“

Die EIB und die Equity Bank haben einen Vertrag über ein Durchleitungsdarlehen in Höhe von 75 Millionen Euro (8,25 Milliarden KES) unterzeichnet, wobei die Mittel über drei Tochtergesellschaften vergeben werden sollen. 36 Millionen Euro (3,96 Milliarden KES) sollen über Equity Tanzania, 20 Millionen Euro (2,2 Milliarden KES) über Procredit DRC und 19 Millionen Euro (2,09 Milliarden KES) über Equity Uganda zur Verfügung gestellt werden. Die weitergeleiteten Darlehen werden in US-Dollar oder in Landeswährung ausgereicht und sollen zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Verringerung der Armut beitragen. Außerdem wird ein von der EIB finanziertes Programm für technische Hilfe mit einem Volumen von zwei Millionen Euro (220 Millionen KES) für die Equity Group aufgelegt, um den Umbau der Filialen in Kundenzentren für KMU zu unterstützen.

Dr. James Mwangi, Managing Director und CEO der Equity Group, sagte: „Mit dieser Fazilität in Höhe von 8,25 Milliarden KES (75 Millionen Euro) können wir bis zu 1 000 regionale Unternehmen mit Darlehen in Höhe von jeweils knapp 10 Millionen KES unterstützen. Damit können wir ihnen helfen, sich weiterzuentwickeln und auf regionaler Ebene in den Wettbewerb zu treten. So fördern wir Integration und grenzüberschreitenden Handel.“ 

Darüber hinaus haben die EIB und die HFC Limited ein Durchleitungsdarlehen in Höhe von 20 Millionen Euro (2,2 Milliarden KES) im Rahmen der East and Central Africa Private Enterprise Finance Facility unterzeichnet. Dieses Darlehen wird es der HFC ermöglichen, die dringend benötigte längerfristige Finanzierung für Unternehmen aus dem privaten Sektor und mit Gewinnerzielungsabsicht betriebene Unternehmen des öffentlichen Sektors in produktiven Sektoren in Kenia bereitzustellen und so den von der EU und nationalen Behörden vorgegebenen Entwicklungsprioritäten nachzukommen. Außerdem wird für die HFC ein von der EIB finanziertes Programm für technische Hilfe zum Kompetenzaufbau aufgelegt.

„Mit einem gewissen Stolz kann ich heute darauf hinweisen, dass sich durch den Erfolg der ursprünglichen EIB-Finanzierung neue Chancen geboten haben, und wir freuen uns, weitere 20 Millionen Euro zu erhalten. Dies sehen wir als Anerkennung dafür an, dass die HFC im KMU-Sektor einiges bewirkt hat. Die neuen Mittel sollen zur Finanzierung des Betriebskapitals und zum Ausbau unserer wachsenden KMU-Kundenbasis dienen“, so Sam Waweru, Managing Director der HFC.

Seit September 2014 läuft ein auf drei Jahre ausgelegtes Programm für technische Hilfe mit einem Volumen von fünf Millionen Euro (550 Millionen KES) zur Unterstützung von Finanzintermediären und KMU, das die Durchleitungsdarlehen in der Region ergänzt. Das von Nairobi aus koordinierte Programm wird ab April 2017 um weitere drei Jahre verlängert und um 4,7 Millionen Euro (517 Millionen KES) aufgestockt. Berater sind ständig in Kenia, Tansania, Uganda und Ruanda vor Ort.

In den vergangenen sieben Jahren hat die EIB im Rahmen von Durchleitungsdarlehen insgesamt 321 Millionen Euro (35 Milliarden KES) für kenianische Unternehmen bereitgestellt. Davon haben knapp 800 kenianische Unternehmen profitiert, und es wurden über 9 000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, im Bildungssektor, im Transportsektor, im Tourismus, im Handel und in anderen Bereichen geschaffen.