>@Anne-Cécile Auguin/EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) als Bank der Europäischen Union und die Eiffel Investment Group haben den Start des „Eiffel Energy Transition“-Fonds mit Unterstützung verschiedener erstklassiger institutioneller Anleger angekündigt.

Der „Eiffel Energy Transition“-Fonds stellt Finanzierungsmittel für die ökologische Wirtschaft und die Energiewende in Frankreich und Europa bereit. Er leistet damit einen beispiellosen Beitrag zur Befriedigung des kritischen Bedarfs in diesem Sektor, indem er Zwischenfinanzierungen für die Zeit bis zum Abschluss langfristiger Finanzierungen anbietet.

Bei den Unternehmen, an die der Fonds Finanzierungen ausreicht, handelt es sich um Entwicklungsgesellschaften für erneuerbare Energien (Fotovoltaik, Windkraft, Biogas, Biomasse usw.) und Betreiber von Energieeffizienzvorhaben (Stromspeicherung, energetische Sanierung von Gebäuden, stromsparende Beleuchtung usw.). Angesichts der für die kommenden Jahre vorgesehenen umfangreichen Investitionen besteht ein beträchtlicher Mittelbedarf sowohl im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien als auch bei Energieeffizienzvorhaben.

Der Fonds bietet einen neuen Ansatz an: Er gewährt Entwicklungsgesellschaften kurzfristige Darlehen als Überbrückung, während sie auf die langfristigen Finanzierungsmittel für ihre Projekte warten. Der Hauptnutzen für die Darlehensnehmer besteht darin, dass unmittelbar Eigenkapital freigesetzt wird. Die Darlehensnehmer müssen somit nicht die Gewährung langfristiger Finanzierungsmittel für ihre Projekte abwarten, sondern können mehr Projekte vorantreiben, indem sie ihr Eigenkapital für neue Chancen nutzen.

„Das strategische Kernziel der Eiffel Investment Group ist die Entwicklung von Finanzierungsinstrumenten mit hohem volkswirtschaftlichen und sozialen Zusatznutzen. Die Finanzierung der Energiewende ist eines unserer Hauptziele“, erläuterte Fabrice Dumonteil, Président der Eiffel Investment Group. „Der ‚Eiffel Energy Transition‘-Fonds, der in Abstimmung mit den Akteuren der Branche konzipiert wurde, spiegelt unseren Wunsch wider, die langfristigen Finanzierungsmittel der Kapitalgeber dorthin zu leiten, wo die Realwirtschaft einen vorrangigen Bedarf hat, und Finanzierungsbeiträge für die ökologische Wirtschaft zu leisten.“

„Diese innovative Finanzierung greift ein Schlüsselziel der Pariser Klimaschutzvereinbarung auf und fördert gleichzeitig einen Sektor, der sich im Umbruch befindet“, betonte Ambroise Fayolle, Vizepräsident der EIB. „Der Klimaschutz zählt zu den vorrangigen Aufgaben der Bank der Europäischen Union. 2016 machten Klimaschutzvorhaben 35 Prozent der EIB-Finanzierungstätigkeit in Frankreich aus. Die Bank übertraf damit die Vorgabe der „Horizont 2020“-Initiative der EU, die 25 Prozent fordert. Unser Ziel ist es, Projektträgern den Zugang zu Finanzierungsmitteln zu erleichtern und sie so bei ihren Entwicklungsprojekten für eine sichere und wettbewerbsfähige ökologische Wende zu unterstützen.

Die Beteiligung der EIB an diesem Fonds (mit 40 Millionen Euro) wird auch vom Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), dem Herzstück des Investitionsplans für Europa – besser bekannt als Juncker-Plan –, unterstützt. Außerdem profitiert die Eiffel Investment Group von Finanzierungsbedingungen, die auf die Branche und die Art des Investitionsvorhabens zugeschnitten sind. Mit dieser neuen Finanzierung gewinnt der Juncker-Plan in Frankreich noch weiter an Bedeutung, wo bislang 60 Finanzierungen genehmigt wurden. Weitere Investitionen im Umfang von 22 Milliarden Euro dürften so angestoßen werden.

Laurent Ménard, Direktor für die Investitionsstrategie und EU-Finanzierungen beim staatlichen Generalsekretariat für Investitionen (Commissariat Général à l'Investissement – CGI), und Ivan Faucheux, Direktor des Energie- und Kreislaufwirtschaftsprogramms beim CGI, stellten fest: „Das Commissariat Général à l’Investissement begrüßt die Auflegung dieses innovativen Fonds und die Beteiligung der EIB im Rahmen des Juncker-Plans, um die Entwicklung von Energiewendevorhaben zu unterstützen.“

Die Darlehen, die der Fonds gewährt, haben in der Regel eine Laufzeit von sechs bis 36 Monaten. Es handelt sich hierbei um vorrangige Darlehen, die durch die finanzierten Vermögenswerte besichert werden, wobei ein angemessenes Verhältnis von Darlehen zu den Vermögenswerten (Loan to Value) einzuhalten ist. Ein Rückgriff auf die Entwicklungsgesellschaft erfolgt in der Regel nicht. Vorgesehen ist, dass die einzelnen Darlehen getilgt werden, sobald der Projektträger eine langfristige Finanzierung erhält. In die angewandten Zinssätze, die über den Zinssätzen langfristiger Finanzierungen laufender Projekte liegen, sind das Risiko während des Baus, die Flexibilität, die schnellen Reaktionszeiten und die unkomplizierte Abwicklung der angebotenen Lösung eingepreist.

Der Fondsmanager Pierre-Antoine Machelon verdeutlichte: „Dieser Fonds schließt eine Lücke in einer Branche, in der ansonsten eigentlich kein Mangel an Finanzierungen herrscht. Er sticht durch sein einzigartiges Konzept hervor: Wir sind den traditionellen Darlehensgebern vorgeschaltet und arbeiten mit Projektgarantien, die im Allgemeinen ohne den Rückgriff auf die Entwicklungsgesellschaften auskommen. Und wir gewähren bei der Inanspruchnahme eine Flexibilität, die eine optimale Aufnahme langfristiger Mittel ermöglicht, und zwar genau zu dem Zeitpunkt, zu dem die Entwicklungsgesellschaft Kapital für den Abschluss der Projektfinanzierung und zur Demonstration des Werts des Projekts benötigt. Mit dieser neuen Lösung leisten wir einen Beitrag zur Beschleunigung des Übergangs in eine CO2-freie Wirtschaft. Zahlreiche Entwicklungsgesellschaften sind bereits an uns herangetreten, um eine derartige Finanzierung abzuschließen. Dies ist ein Beleg für das starke Interesse der Akteure in der Branche an dieser Lösung.“

Daniel Bour, CEO der Générale du Solaire und Vorsitzender des Unternehmerverbands Enerplan, kommentierte: „Die Branche steht vor technischen und regulatorischen Herausforderungen und muss gleichzeitig umfangreiche Investitionen vornehmen, um die Energiewende in unserem Land und auf unserem Kontinent voranzutreiben. Daher besteht ein enormer Bedarf für ein flexibles Instrument wie das von der Eiffel Energy Transition angebotene Produkt, um langfristige Bankdarlehen zu ergänzen. Meine 2016 mit Eiffel gemachten Erfahrungen haben mich davon überzeugt, dass es sich um ein nützliches und gut handhabbares Instrument für uns als Solarenergieunternehmen in Frankreich handelt.“

Nicolas Mayaud, der Geschäftsführer von Helexia, ergänzte: „Die lokale Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und der Energieeffizienzbereich wachsen immer stärker zusammen, insbesondere mit Eigenverbrauchslösungen. Unseres Erachtens sind die Finanzierungen von Eiffel Energy Transition besonders gut für dieses neue Geschäftsmodell geeignet.“

Eric Scotto, Präsident von Akuo Energy, erklärte: „Diese Branche ist sehr kapitalintensiv. Entwickler müssen ihre Projekte schnell durchführen, um ihre Kosten zu decken. Der Eiffel-Fonds, dessen Finanzierungsmittel wir in den kommenden Wochen für eines unserer Projekte – eine Biomasseanlage in Kroatien – erwarten, kommt gerade zur rechten Zeit: Dank Eiffel können wir umfangreiche Investitionen in dieses Projekt vornehmen, das sich in der Endphase der Entwicklung befindet, und zwar noch vor der Unterzeichnung der Verträge für die langfristige Finanzierung mit Banken und institutionellen Anlegern.“

Eiffel Energy Transition ist einer der ersten Fonds, der von der französischen Novethic mit dem Label „Transition Energétique et Ecologique pour le Climat (TEEC)“ (Energiewende und ökologische Wende für das Klima) ausgezeichnet wurde.

Die Erstanleger des „Eiffel Energy Transition“-Fonds haben fast 100 Millionen Euro gezeichnet. Weitere öffentliche und private institutionelle Anleger schließen gerade ihre Prüfungsphase ab und werden dem Fonds bald beitreten. Das Zielvolumen liegt bei 200 Millionen Euro.

Kramer Levin Naftalis & Frankel standen bei der Errichtung des Fonds beratend zur Seite (Hubert de Vauplane, Valentine Baudouin).