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„Wir dürfen den langfristigen Bedarf nicht aus den Augen verlieren“, sagte EIB-Präsident Werner Hoyer bei der großen Geberkonferenz zur Bewältigung der Flüchtlingskrise in Washington D.C.

EIB-Präsident Werner Hoyer forderte Minister, multilaterale Entwicklungsbanken und internationale Institutionen auf, langfristige Investitionen zu fördern, um in den derzeit von der Flüchtlingskrise betroffenen Regionen Arbeitsplätze und wichtige Infrastrukturen zu schaffen.

Er sprach vor der Internationalen Konferenz zur neuen Finanzierungsinitiative zur Unterstützung der MENA-Region. Diese Geberkonferenz fand im Rahmen der Frühjahrstagung der Weltbankgruppe und des Internationalen Währungsfonds in Washington D.C. auf Ministerebene statt.

Werner Hoyer begrüßte die Initiative und äußerte sich wie folgt: „Die Flüchtlingskrise und die weiter reichende Migrationsproblematik stellen uns alle vor eine große Herausforderung. Die multilateralen Entwicklungsbanken müssen zusammenarbeiten, um die Krise in den Aufnahme-, Ankunfts-, Transit- und Herkunftsländern zu bekämpfen.  Vor allem dürfen wir nicht den längerfristigen Bedarf aus den Augen verlieren. Wir müssen daher künftig mehr auf Krisenprävention und weniger auf Krisenmanagement setzen. Zu den Schwerpunkten gehören dabei Schulen, Wasser- und IKT-Projekte, Krankenhäuser und die Förderung von Start-ups, insbesondere für Frauen und Jugendliche.

Er fügte hinzu: „Wir suchen bei der EIB derzeit nach Wegen, unsere Finanzierungstätigkeit zu verstärken und so dem Wunsch der führenden Politiker der EU nachzukommen. Zu diesem Zweck sollen mithilfe von öffentlichen Mitteln private Investitionen mobilisiert werden. Dabei müssen Zuschüsse vermehrt durch Darlehen und andere Finanzierungsinstrumente abgelöst werden. Nur so können wir einen größeren Beitrag zu den Entwicklungszielen leisten. Öffentliche Mittel allein werden nie ausreichen.“

Die EIB plant, bis 2020 zusätzlich 3,4 Milliarden US-Dollar bereitzustellen, um Arbeitsplätze zu schaffen und wichtige Infrastrukturprojekte im Westbalkan, der Türkei und der MENA-Region zu unterstützen. Damit würden diesen Ländern bis 2020 insgesamt rund 20 Milliarden US-Dollar an Finanzierungen bereitgestellt.

Vollständiger Text der Rede von Werner Hoyer vor der Internationalen Konferenz zur neuen Finanzierungsinitiative zur Unterstützung der MENA-Region.

Die Bank der EU ist seit mehr als 35 Jahren im Mittelmeerraum tätig. Sie stellt längerfristige Finanzierungen für tragfähige Projekte im öffentlichen und privaten Sektor bereit und unterstützt so die Entwicklung in der Region. Unsere Erfahrung in der MENA-Region und der Türkei kommt außerdem in Finanzierungszusagen von mehr als 40 Milliarden US-Dollar zum Ausdruck. Somit sind wir gut aufgestellt, um neue Initiativen zu entwickeln.

Unsere Finanzierungstätigkeit im Mittelmeerraum beruht auf dem EU-Außenmandat der Europäischen Union für den Zeitraum 2014-2020. Im Rahmen dieses Mandats arbeiten wir mit der EU und unseren Mittelmeer-Partnerländern zusammen, um die sozioökonomische Entwicklung in der Region zu fördern. Unsere Tätigkeit wird außerdem durch die Zusammenarbeit der EIB mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) und mit Finanzierungspartnern, d. h. anderen europäischen und internationalen Finanzierungsinstitutionen, weiter unterstützt. Bei unseren Bemühungen, die wirtschaftliche Entwicklung in der Region zu fördern, versuchen wir, uns mit unseren Partnern abzustimmen.

Weitere Informationen

Die neue Finanzierungsinitiative für die MENA-Region umfasst zwei Finanzierungsfazilitäten, eine Fazilität für Finanzierungen zu Vorzugsbedingungen und eine Garantiefazilität. Sie wurde von der Weltbankgruppe (WBG) gemeinsam mit der UNO und der IDB-Gruppe entwickelt, um zusätzliche Finanzierungsmittel für die MENA-Region zu mobilisieren. Multilaterale Entwicklungsbanken können als Durchführungsstellen an der Initiative teilnehmen

Hintergrundinformationen

Die EIB ist in 160 Ländern auf der ganzen Welt tätig. Als einer der Hauptakteure im Bereich Entwicklungsfinanzierung nimmt eine Delegation der Europäischen Investitionsbank (EIB) unter der Leitung von Präsident Werner Hoyer an der Frühjahrstagung 2016 der Weltbankgruppe und des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington D.C. (USA) teil.  Diese Tagungen sind für alle in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit tätigen Organisationen besonders wichtig. Auch die EIB ist stolz, ihr Know-how beitragen zu können. 

Die EIB bietet als Bank der EU langfristige Finanzierungen für solide und nachhaltige Investitionsprojekte an, mit denen sie innerhalb und außerhalb Europas die Ziele der EU und auch die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung und die Pariser Klimaschutzvereinbarung unterstützt. Wir gehören zu den größten multilateralen Darlehensgebern weltweit. Unsere Anteilseigner sind die 28 EU-Mitgliedstaaten. Die EIB stellt langfristige Finanzierungen für solide Investitionsprojekte bereit und unterstützt so die Ziele der EU einschließlich der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung sowie die Umsetzung der Pariser Klimaschutzvereinbarung. 

Sie konzentriert sich auf vier vorrangige Bereiche, um Wachstum und Beschäftigung zu fördern: Innovation und Wissen, Zugang zu Finanzierungsmitteln, Klima- und Umweltschutz und strategische Infrastruktur.

Als weltweit größter Geldgeber für Klimafinanzierungen spielt die EIB eine besonders wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels. Im vergangenen Jahr entfielen rund 27 Prozent ihrer Darlehen auf Klimaschutzvorhaben. Die Bank will den Anteil ihrer Finanzierungen, der für Klimaschutzinvestitionen bestimmt ist, spätestens bis 2020 auf 35 Prozent anheben, um die am stärksten betroffenen Regionen bei ihrer Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

Weitere Informationen

Besuchen Sie unsere Webseite „Gemeinsam die globalen Herausforderungen bewältigen“ – dort finden Sie Aktualisierungen, Nachrichten und Videos: www.eib.org/globalcooperation

Finanzierungsprogramm für Flüchtlinge: Hoffnung für Syrien http://blog.eib.org/hope-for-syrian-refugees/

Migrationsbericht: http://www.eib.org/infocentre/publications/all/migration-and-the-eu-challenges-opportunities-the-role-of-eib.htm