Die EIB hat mit der Abwassergesellschaft Aquafin einen Finanzierungsvertrag über 100 Millionen Euro unterzeichnet. Es handelt sich um die zweite Tranche einer Finanzierung im Umfang von 200 Millionen Euro, die im Dezember 2014 vereinbart wurde, und um die neunte Operation mit diesem Geschäftspartner.

Die Mittel sind für den Bau von Abwasserkanälen bestimmt. Dadurch sollen Engpässe in der bestehenden Kanalisationsinfrastruktur beseitigt sowie Sickerwasser und Regenwasser nicht mehr in das Kanalisationsnetz eingeleitet werden. Geplant sind außerdem der Bau von neuen und die Modernisierung von bestehenden Kläranlagen.

„Wir haben 1994 zum ersten Mal mit Aquafin zusammengearbeitet. Seither ist die EIB zu einem wichtigen Partner bei der Finanzierung von Trink- und Abwasserprojekten in Belgien geworden,“ erklärte EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom. „Ich freue mich, dass wir den wichtigen Beitrag, den Aquafin in dem Sektor leistet und der allzu oft für die breite Öffentlichkeit unsichtbar ist, unterstützen können. Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 gelang es Aquafin, den Anteil des behandelten Abwassers am Gesamtabwasseraufkommen von 30 auf über 80 Prozent zu erhöhen. Die aktuellen Investitionen entsprechen den Prioritäten der EU und Belgiens und wirken sich positiv auf Mensch und Natur aus.“

Die Flämische Region investiert weiter in den Ausbau und die Optimierung der interkommunalen Infrastruktur für die Abwasserreinigung. Dazu legt sie Aquafin einen jährlichen Projektplan vor, der seit 2010 zusätzlich Projekte im Rahmen des sogenannten „lokalen Abwasserpakts“ umfasst. Die Flämische Region entlastet die Gemeinden finanziell, indem sie einen Teil der Investitionen in die Abwasserinfrastruktur übernimmt und Aquafin mit der Durchführung beauftragt.

„2015 hat die Flämische Region das Budget im Rahmen des „lokalen Pakts“ um 150 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren aufgestockt. Ab dem nächsten Programmplanungsjahr werden wir daher weitere Projekte dieser Art im Umfang von 130 Millionen Euro übernehmen, die über einen Zeitraum von fünf Jahren laufen,“ erläuterte Luc Bossyns, geschäftsführender Direktor der Aquafin. „Um diese Ziele zu erreichen, suchen wir institutionelle Investoren, die in unsere Projekte investieren möchten. Nach wie vor deckt jedoch die EIB die Hälfte unseres Finanzierungsbedarfs. Aus diesem Grund ist dieses Darlehen im Umfang von 100 Millionen Euro äußerst wichtig für Aquafin und für Flandern.“