Die Europäische Investitionsbank (EIB) geht mit innovativen Instrumenten neue Wege bei der Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen in Zypern.

Im Rahmen der Handelsfinanzierungsfazilität wurde ein erster Vertrag über 50 Mio EUR unterzeichnet. Die Fazilität soll die Außenhandelsaktivitäten von zypriotischen KMU und Midcap-Unternehmen unterstützen. Mit diesem Instrument stellt die EIB ausländischen Banken, die Handelsfinanzierungen zugunsten von zypriotischen Unternehmen anbieten, Garantien zur Verfügung. Durch die Minderung der mit Handelsfinanzierungen verbundenen Risiken soll die Fazilität den Handel mit Zypern wiederbeleben und eine exportgestützte Erholung fördern, die vor allem von KMU und Midcap-Unternehmen getragen wird.

Die EIB vergibt grundsätzlich langfristige Finanzierungen. Sie will aber auch den tatsächlichen wirtschaftlichen Bedürfnissen der EU-Länder, die wirtschaftliche Anpassungsprogramme umsetzen, Rechnung tragen. Deshalb hat sie ihr Instrumentarium um ein kurzfristiges Finanzierungsinstrument erweitert, das den internationalen Handel fördert. Diese Fazilität ist das zweite Garantieprogramm der EIB zur Handelsförderung, nachdem sie bereits im Juni 2013 in Griechenland ein solches Instrument zugunsten von KMU bereitgestellt hat.

Die EIB-Garantie zugunsten ausländischer Banken deckt Risiken ab, die mit Akkreditiven und anderen Handelsfinanzierungsinstrumenten zypriotischer Banken verbunden sind. Somit sind die meisten KMU nicht mehr wie zuvor gezwungen, Barsicherheiten zu stellen. Außerdem verbessert sich ihr Zugang zu internationalen Handelsfinanzierungsinstrumenten. Da der Handel eine ganz erhebliche Rolle für die wirtschaftliche Erholung des Landes spielt, kommt das neue Instrument genau zur richtigen Zeit.

Für das KMU-Förderprogramm der Republik Zypern wurde ein erstes Darlehen über 100 Mio EUR unterzeichnet. Zypern wird mit den EIB-Mitteln einen Mechanismus einrichten, mit dessen Hilfe der Staat und in Zypern tätige Geschäftsbanken auf Risikoteilungsbasis Darlehen an zypriotische KMU vergeben werden. Dieses neue Produkt der EIB wurde gemeinsam mit der Republik Zypern entwickelt. Es soll KMU helfen, ihre Investitionsvorhaben zu finanzieren und ihren Betriebskapitalbedarf zu decken.

Mit dem laufenden Management des Programms wird voraussichtlich der Europäische Investitionsfonds (EIF) beauftragt, der in der EIB-Gruppe auf Risikoteilungsprodukte zugunsten von KMU spezialisiert ist. Der EIF hat bereits in ganz Europa umfangreiche Erfahrungen mit der Verwaltung von regionalen und nationalen Programmen gesammelt, die KMU den Zugang zu Finanzierungen erleichtern sollen. Außerdem verfügt der EIF über umfangreiche Markterfahrungen in Zypern, die er im Rahmen der JEREMIE-Initiative und des Mikrofinanzierungsprogramms Progress erworben hat.

Die Finanzierungsverträge wurden heute offiziell in Nikosia von Mihai Tanasescu, dem für Zypern verantwortlichen EIB-Vizepräsidenten, unterzeichnet. Die Vereinbarung für das KMU-Förderprogramm wurde mit dem zypriotischen Finanzminister Harris Georgiades unterzeichnet. Die  Handelsfinanzierungsvereinbarungen wurden mit Charis Pouangare, Generaldirektor der Bank of Cyprus, Emilios Kyriacou, Direktor bei der Citigroup, und Frank Mayer, Direktor bei der Commerzbank AG, unterzeichnet.

EIB-Vizepräsident Mihai Tanasescu sagte: „Ich freue mich sehr darüber, hier in Nikosia zwei wichtige neue Instrumente zu unterzeichnen, die den kleinen und mittleren Unternehmen im Land zugutekommen: das Handelsfinanzierungsprogramm und das Förderprogramm für KMU. Die EIB vergibt grundsätzlich langfristige Finanzierungen. Deshalb hatten wir bisher keine Handelsfinanzierungen in unserem Portfolio. Als Bank der EU möchten wir jedoch auch neue Produkte speziell für die EU-Mitgliedstaaten, die wirtschaftliche Anpassungsprogramme durchführen, anbieten. Mit dem neuen Handelsfinanzierungsprogramm will die EIB die Geschäftsbanken davon überzeugen, dass Handelsfinanzierungen weniger risikoreich sind, als sie denken. Dies ist gerade jetzt wichtig, wo das Land ein exportgetriebenes Wachstum anstrebt, um der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Das KMU-Förderprogramm unterstützt kleine und mittlere Unternehmen in Zypern, die besonders stark unter der schweren Rezession im Land leiden. Ihre Liquiditätslage ist häufig angespannt, und sie erhalten kaum noch mittel- und langfristige Darlehen. Außerdem sind die Kreditkosten für sie deutlich höher als im EU-Durchschnitt. Die EIB versucht, diese Marktschwächen durch ihre Produkte flexibel zu bekämpfen. Wir sind heute hier, weil wir Zypern helfen wollen, und weil wir Vertrauen in das Land haben.”