François Rebsamen, Senator und Bürgermeister von Dijon, Präsident des Gemeindeverbands Großraum Dijon, und EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive Curtaz haben am 25. März 2010 in Dijon den ersten Finanzierungsvertrag über einen Betrag von 100 Mio EUR für den Bau der beiden ersten Straßenbahnlinien der Stadt Dijon unterzeichnet. Insgesamt wird die EIB für dieses Projekt, dessen Investitionskosten auf 400-450 Mio EUR veranschlagt werden, 200 Mio EUR zur Verfügung stellen.

Durch dieses Investitionsprogramm soll der Großraum Dijon eine öffentliche Verkehrsinfrastruktur erhalten, die den Bedarf seiner Einwohner nachhaltig deckt. Außerdem soll ein Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Großraums geleistet werden. Von diesem umfangreichen Projekt werden täglich mehr als 250 000 Einwohner des Großraums Dijon – Schüler und Studenten sowie Berufspendler gleichermaßen - profitieren.

Der Finanzierungsbeitrag der EIB von insgesamt 200 Mio EUR wird für folgende Maßnahmen verwendet werden:

  • Den Bau der ersten beiden Straßenbahnlinien A und B der Stadt Dijon mit einer Gesamtlänge von 18,9 km sowie 34 Haltestellen. Diese neuen Linien werden Verkehrsverbindungen mit hoher Taktfrequenz zwischen dem Hauptbahnhof sowie den wichtigsten Wohn- und Geschäftsvierteln am Stadtrand - Quetigny und Chenôve – sowie dem Campus der Université de Bourgogne, den Stadtvierteln Grésilles und la Toison d'Or und dem neuen kommerziellen Zentrum in Valmy sicherstellen.
  • Den Erwerb von 32 Straßenbahnzügen.
  • Den  Bau von 2 P&R-Parkplätzen.

François Rebsamen, Senator und Bürgermeister von Dijon und Präsident des Gemeindeverbands Großraum Dijon erklärte zu dem Vorhaben: " Ich kann diese Partnerschaft mit einer Institution, die schon seit langem Gebietskörperschaften bei der Durchführung von Vorhaben wie dem Bau der Straßenbahn von Dijon zum Wohle der Bevölkerung und in voller Übereinstimmung mit den Umweltschutzstandards  begleitet, nur begrüßen.“

EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive begrüßt die Unterzeichnung des Vertrags mit folgenden Worten: " Ich freue mich sehr, dass die EIB mit dem Gemeindeverband Großraum Dijon zusammenarbeitet und dieses Vorhaben zum  Bau der beiden für die Entwicklung des Großraums wesentlichen Straßenbahnlinien unterstützt. Der nachhaltigen Entwicklung der öffentlichen Nahverkehrssysteme wird auf europäischer Ebene Priorität eingeräumt und sie ist von maßgeblicher Bedeutung für die Entwicklung der Wirtschaft, der Gesellschaft und des Humankapitals. Sie leistet einen unmittelbaren  Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Einwohner.“

Mit diesem Darlehen setzt die EIB die Durchführung ihrer vorrangigen Vorhaben in Frankreich fort. Allein im Jahr 2009 stellte sie über eine Milliarde Euro für die Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs bereit. Sie beteiligte sich damit an der Finanzierung von Nahverkehrsprojekten der Städte Lyon, Bordeau und Paris (Ausbau der Straßenbahn in den östlichen Stadtteilen zwischen Porte d'Ivry und Porte de la Chapelle).

Hinweise an die Redaktion:

Maßnahmen der EIB zur Förderung des städtischen Nahverkehrs

Die EIB sieht ihre Darlehensvergabe zugunsten öffentlicher Verkehrsmittel mit eigener Fahrspur als Bestandteil ihrer Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Umweltbelastung in städtischen Gebieten zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern. Sie hat bei zahlreichen Nahverkehrsprojekten mitgewirkt – in Bordeaux, Clermont-Ferrand, Grenoble, Le Mans, Lyon, Marseille, Montpellier, Mulhouse, Nancy, Nantes, Nizza, Orleans, Paris, Reims, Straßburg, Toulon, Toulouse und Valenciennes. In den vergangenen zehn Jahren erreichten die Finanzierungen der EIB im Nahverkehrsbereich in Frankreich 4 Mrd EUR und in der Europäischen Union 23,7 Mrd EUR. Unter anderem wurden Vorhaben in Athen, Alicante, Barcelona, Bilbao, Brüssel, Berlin, Valencia, Lissabon, London, München, Düsseldorf, Manchester, Dublin, Budapest und Prag finanziert.

Die EIB ist die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union. Ihre Aufgabe ist die Bereitstellung überwiegend langfristiger Darlehen für tragfähige öffentliche und private Investitionsvorhaben, die den politischen Zielen der EU in den Bereichen Integration, Kohäsion und Entwicklung der EU dienen. Hierfür hat sie sechs vorrangige Ziele definiert: wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt, Schutz der natürlichen und städtischen Umwelt, Forschung und Innovation, Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen, Transeuropäische Verkehrsnetze sowie nachhaltige, wettbewerbsfähige und sichere Energie. 2009 erreichten ihre Finanzierungen in der Europäischen Union 70 Mrd EUR, was einem Anstieg um 36% gegenüber dem Vorjahresvolumen von 51,7 Mrd EUR entsprach. Zur Förderung der Wirtschaft vor dem Hintergrund der Krise gewährte die Bank 2009 79 Mrd EUR zugunsten von Gebietskörperschaften und Unternehmen in und außerhalb der Europäischen Union.