Compliance bedeutet für eine Bank viel Arbeit – und immer höhere Kosten. Aber was ist eigentlich Compliance, und wie setzen Banken sie um?

Zur Vorbereitung des Podcasts haben wir natürlich intensiv recherchiert. Laut Wikipedia bedeutet Compliance in der Mechanik so viel wie Flexibilität, also das Gegenteil von Starrheit. Gemessen wird sie in Newtonmeter.

Das verwirrt etwas, weil man bei Compliance im Finanz- und Bankensektor nicht unbedingt an Flexibilität denkt. In unserem Podcast A Dictionary of Finance erklären uns Branimir Berkovic, der bei der EIB über die Einhaltung von Steuervorschriften wacht, und seine Kollegin Sophie Rase aus der Abteilung Corporate Compliance, was Compliance im Bankensektor bedeutet:

Compliance stellt sicher, dass eine Bank die Regeln und Vorschriften einhält, die ihr von außen (beispielsweise durch den Gesetzgeber) und von innen (z. B. durch ihre Anteilseigner) auferlegt werden.

Man könnte sogar sagen, dass die Compliance den Banken die notwendige Flexibilität gibt, um gesellschaftlichen Normen und Anforderungen zu entsprechen. Ähnlich wie in der Mechanik hat Compliance also durchaus etwas mit Flexibilität zu tun.

Compliance heißt vor allem, Vorschriften zu überwachen und einzuhalten, unter anderem zur Bekämpfung von:

  • Steuerhinterziehung
  • Geldwäsche
  • Terrorismusfinanzierung
  • Korruption

Wir erfahren, was politisch exponierte Personen sind (nämlich Personen, die in einer geschäftlichen oder familiären Beziehung zu einem Inhaber eines hohen öffentlichen Amts stehen und daher in Korruptionsfälle verwickelt werden könnten.)

Und wir lernen, was es mit Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung auf sich hat. Um Steuern zu sparen, versuchen viele Unternehmen ihren steuerpflichtigen Gewinn durch fiktive Kosten zu schmälern, oder aber sie verlagern ihre Gewinne in ein steuerlich günstigeres Land.

Sophie erklärt uns, dass Compliance auf Verfahren beruht, mit denen die Einhaltung bestimmter Grundsätze überwacht wird. Hierzu gehört auch das Whistleblowing-Verfahren. Anschließend erläutert sie uns die drei „Verteidigungslinien“, mit denen eine Bank ihre Compliance sicherstellt:

Erste Verteidigungslinie: das Frontoffice, also die Kreditreferenten mit direktem Kundenkontakt. Sie müssen ihre Projekte auf Compliance-Risiken durchleuchten.

Zweite Verteidigungslinie: die Compliance-Beauftragten. Sie entwickeln und überwachen die Verfahren und prüfen ein Projekt eingehender, wenn ein dringender Verdacht auf Compliance-Risiken besteht.

Dritte Verteidigungslinie: unabhängige Prüfer.

Unser Podcast zeigt also, dass regelkonformes Handeln und Flexibilität bei der Bank durchaus nicht im Widerspruch stehen. Wir hoffen, dass das Thema nicht zu steif war und würden uns freuen, wenn Sie unseren Podcast abonnieren und uns bewerten.

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