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  • An ehemaligem Industriestandort entsteht ein multifunktionaler Gebäudekomplex mit Stadtanbindung
  • Projekt umfasst sowohl Neubauten als auch die Restaurierung historischer Gebäude
  • Durch Energieeffizienzmaßnahmen werden CO2-Emissionen reduziert

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat einen Darlehensvertrag über 60 Millionen Euro mit ArtN Sp. z o.o., einer Tochtergesellschaft der Capital Park S.A., unterzeichnet. Die Mittel fließen in ein Vorzeigeprojekt zur Umnutzung des ehemaligen Fabrikgeländes von Norblin im Zentrum von Warschau. Dies ist das erste Darlehen, das die EIB einem polnischen Immobilieninvestor im Rahmen einer Projektfinanzierung bereitstellt.

Das Projekt betrifft die Sanierung eines ehemaligen Industriestandorts und dessen erneute Integration in die Stadt. Die historischen Fabrikgebäude des ehemaligen Herstellers versilberter Metallwaren Norblin werden restauriert und bieten zukünftig Raum für eine Markthalle (Lebensmittel und Einzelhandel), ein Kino und ein Museum für Warschauer Kulturerbe. In den nicht-historischen Gebäudeteilen sollen multifunktionale Büroflächen entstehen. Die Anbindung des Gebäudekomplexes an den benachbarten Stadtteil wird durch eine Fußgängerzone, moderne Parkmöglichkeiten für Fahrräder und schnell erreichbare öffentliche Verkehrsmittel gewährleistet.

EIB-Vizepräsident Vazil Hudák, zuständig für Finanzierungen in Polen: „Wir freuen uns sehr, dieses Projekt unterstützen zu können. Es zeigt, dass Stadtentwicklung auch durch die Umnutzung bestehender, aber schlecht genutzter Flächen funktionieren kann – ganz ohne den Verbrauch zusätzlicher Flächen. Da mehr als 70 Prozent der europäischen Bevölkerung in Städten wohnen, ist die richtige Flächennutzung umso wichtiger. Dadurch können Städte zu attraktiven und umweltfreundlichen Orten werden. Das Projekt entspricht auch der Städteagenda, die im Mai 2016 im Rahmen des Paktes von Amsterdam auf EU-Ebene genehmigt wurde. Dieser Pakt fordert die Zusammenarbeit verschiedener Akteure. Gemeinsam sollen Wachstum, Lebensqualität und Innovation gefördert und die sozialen Herausforderungen europäischer Städte bewältigt werden.“

Marcin Juszczyk, Verwaltungsratsmitglied und CFO/CIO von Capital Park: „Dass dieses Projekt von einer bedeutenden Institution wie der Europäischen Investitionsbank unterstützt wird, ist für unser Unternehmen ein Vertrauensbeweis. Wir sind seit fünf Jahren an der Börse notiert und haben in zahlreiche Projekte investiert – überwiegend im Sektor der Gewerbeimmobilien. Die Umnutzung der ehemaligen Norblin-Fabrikgebäude hebt sich allerdings um einiges von anderen Projekten in Warschau ab, da es frischen Wind in die Stadt bringt und diesem besonderen Teil von Warschau ein neues Image verleiht. Das ist für uns ein wichtiger Faktor. Mit der Unterstützung der EIB konnten wir den Finanzierungsplan des Projekts wesentlich verbessern. Wir sind von einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit der EIB während des gesamten Projekts überzeugt und hoffen, auch zukünftig gemeinsam Projekte realisieren zu können.“

Die Neugestaltung industrieller Brachflächen ist insbesondere für Polen und alle mittel- und osteuropäischen Länder wichtig, in denen durch den Übergang zur Marktwirtschaft und die darauffolgende massive Deindustrialisierung vielfältige Brachflächen (Industrie, Landwirtschaft, Militär usw.) entstanden sind. In Polen und auf EU-Ebene wird zunehmend erkannt, dass der Flächenverbrauch deutlich verringert werden muss. Dies zeigt auch der „Fahrplan für ein ressourceneffizientes Europa“, der den Netto-Flächenverbrauch bis 2050 stoppen soll. 

Weitere Informationen zum Projekt:

Dies ist das erste Darlehen, das die EIB einem polnischen Immobilieninvestor im Rahmen einer Projektfinanzierung bereitstellt. Vor der Beteiligung der EIB wurde das Projekt lediglich von der Polska Kasa Opieki S.A. mit einer ursprünglichen Mittelzusage von knapp 160 Millionen Euro unterstützt. Durch das EIB-Darlehen von 60 Millionen Euro konnte der polnische Darlehensgeber seine Mittelzusage auf 99,3 Millionen Euro herabsetzen.

Der Projektstandort liegt in Wola, einem schnell wachsenden Stadtteil von Warschau. Nach Fertigstellung wird der Gebäudekomplex über 64 000 Quadratmeter Nutzfläche mit neun überirdischen und vier unterirdischen Etagen bieten. Die Tiefgarage soll mit einem automatischen Fahrradparkplatz für 200 Räder ausgestattet werden – dem ersten dieser Art in Polen.

Die Gebäude werden voraussichtlich den höchsten Umwelt- und Energieeffizienzstandards entsprechen und ein internationales Gütesiegel für Nachhaltigkeit (BREEAM) erhalten. Durch die Energieeffizienzmaßnahmen wird der Strom- und Wärmeverbrauch gesenkt. Dadurch entstehen weniger CO2-Emissionen, Luftverschmutzung und sonstige Umweltbelastungen.

Die Sanierung und erneute Nutzung städtische Industriebrachen entspricht den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft, denn so können Flächen in Gegenden, in denen Grundstücke teuer sind –  wie etwa in Stadtzentren – effizienter genutzt und der Neuflächenverbrauch eingeschränkt werden. Das Projekt ist Teil des „integrierten Stadtentwicklungsplans“ von Warschau und erfüllt die Anforderungen der strategischen Raumplanung der Stadtverwaltung.