Die TAP hat im Dezember 2018 erfolgreich die Finanzierung über 3,9 Milliarden Euro für die Trans-Adria-Pipeline abgeschlossen, eines der strategisch wichtigsten Projekte Europas. Dies ist die höchste Projektfinanzierung für ein europäisches Infrastrukturvorhaben im Jahr 2018.

Luca Schieppati, Mitglied der Geschäftsleitung der TAP: „Der Abschluss der Finanzierungsverträge ist für die TAP ein weiterer wichtiger Meilenstein. Die TAP hat freiwillig zugesagt, die von internationalen Finanzierungsinstitutionen geforderten Umwelt- und Sozialstandards einzuhalten. Die TAP hat alle dazu notwendigen Prüfungen durchgeführt, u. a. eine gründliche Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung, und erfüllt sämtliche Anforderungen. Da die Finanzierung nun steht, kann die TAP das Projekt endgültig durchführen und ab 2020 Gas vom Schah-Denis-II-Gasfeld liefern.“

EIB-Vizepräsident Andrew McDowell, der die Aufsicht über Finanzierungen im Energiebereicht hat: „Die Bank der EU hat erkannt, dass die Trans-Adria-Pipeline einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgungssicherheit in Europa leisten wird. Deswegen hat sie 700 Millionen Euro für das größte derzeit in Bau befindliche Energieprojekt in Europa bereitgestellt. Die EIB freut sich, an der Seite der EBWE und anderer führender Finanzinstitute als Hauptgeldgeber für das Projekt zu fungieren und dieses komplexe und ehrgeizige Projekt erfolgreich mitzufinanzieren. Wir begrüßen die enge Zusammenarbeit zwischen allen Projektbeteiligten, die dafür sorgt, dass das Projekt in ökologischer, sozialer und technischer Hinsicht der Best Practice entspricht.“

Nandita Parshad, geschäftsführende Direktorin für nachhaltige Infrastruktur bei der EBWE: „Die Trans-Adria-Pipeline wird den Grundstein für einen integrierten Gasmarkt in Südosteuropa legen und den strategischen Status der Region als Energieknotenpunkt stärken. Wir glauben, dass Gas in der Übergangsphase zu einer CO2-armen Wirtschaft ein wichtiger Brennstoff bleibt, der die Kohle ersetzt und den erneuerbaren Energien den Weg ebnet.“

Die Finanzierung wird neben der EBWE und der EIB von 17 Geschäftsbanken bereitgestellt. Ein Teil davon ist durch Garantien der Exportkreditagenturen bpifrance, Euler Hermes und SACE abgedeckt.

Für das Projekt wurden 3 765 Millionen Euro an vorrangigem Fremdkapital mit einer Gesamtlaufzeit von 16,5 Jahren aufgebracht, das sich aus Darlehen von Geschäftsbanken und Mitteln von Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen und Exportkreditagenturen zusammensetzt:

  • Direktdarlehen der EIB, besichert durch eine EU-Garantie aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen, 700 Millionen Euro
  • A-Darlehen der EBWE, 500 Millionen Euro
  • B-Darlehen der EBWE, 500 Millionen Euro von Geschäftsbanken
  • Exportkreditagenturfazilitäten mit umfangreicher Besicherung:
    • bpifrance: 450 Millionen Euro, Euler Hermes: 280 Millionen Euro
    • SACE: 700 Millionen Euro
  • Kredite von Geschäftsbanken, 635 Millionen Euro ohne Einschaltung von Exportkreditagenturen oder multilateralen Geldgebern

Die Kosten wurden zuvor vollständig von den Anteilseignern der TAP finanziert: BP (20 Prozent), SOCAR (20 Prozent), Snam (20 Prozent), Fluxys (19 Prozent), Enagás (16 Prozent) und Axpo (5 Prozent).

Die TAP wurde in finanziellen Fragen von SG und in rechtlichen Fragen von Allen & Overy beraten, die Darlehensgeber wurden von Clifford Chance beraten.