Ein Vertrag zwischen der Verwaltungsbehörde des Nationalen Operationellen Programms für Forschung und Innovation und der Europäischen Investitionsbank (EIB) zur Einrichtung eines neuen Finanzierungsinstruments wurde in den vergangenen Tagen in der Agenzia per la Coesione territoriale unterzeichnet (italienische Behörde für territorialen Zusammenhalt, die unter der Aufsicht des Ministeriums für territorialen Zusammenhalt und Süditalien steht). Der Vertrag betrifft einen Dachfonds mit einem anfänglichen Volumen von 200 Millionen Euro, der Darlehen und Risikokapital vergibt, um in Forschungsvorhaben mit hohem Technologiegehalt in den süditalienischen Regionen zu investieren mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.  

Der neue Fonds, der dank der Mobilisierung privater Mittel bis auf ein Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro ansteigen kann, wird Forschungs- und Innovationsvorhaben in den acht Regionen finanzieren, auf die das Operationelle Programm abzielt: Abruzzen, Molise, Sardinien, Basilikata, Kampanien, Kalabrien, Apulien und Sizilien. Für eine Finanzierung kommen Unternehmen jeglicher Größe, die Hochschulen, Forschungszentren und weitere öffentliche oder private Forschungs- und Innovationseinrichtungen in Betracht, die Industrieforschungsprojekte in den Schlüsseltechnologien, den sogenannten Key Enabling Technologies (KET), durchführen: Nanotechnologie, Mikro-/Nanoelektronik, industrielle Biotechnologie, Fotonik, fortgeschrittene Werkstoffe und moderne Fertigungsverfahren.

„Durch diese Partnerschaft mit der EIB wird eine innovative Methode der Verwaltung von EU- und italienischen Mitteln für die Kohäsionspolitik zum ersten Mal auf nationaler Ebene angewandt, wodurch die Ausgaben effizienter und wirksamer genutzt werden können“, sagte Minister Claudio De Vincenti. „Aber die Bedeutung des Vertrags geht darüber hinaus: Gemeinsam mit der EIB wurde eine Mittelstrategie festgelegt, die den Weg für systematische Aktionen ebnet, um eine nationale Plattform für Investitionen in Forschung und Innovation zu testen, die in der Lage ist, weitere herkömmliche Finanzierungsquellen und Mittel der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds zu mobilisieren.“

„In einem breiter gefassten Zusammenhang wird die EIB zusätzliche eigene Mittel bereitstellen“, erklärte EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco, „und neue Projekte anstoßen, deren Finanzierung mit einer Garantie des Europäischer Fonds für strategische Investitionen versehen werden kann, der im Rahmen des Europäischen Investitionsplans, dem sogenannten Juncker-Plan, eingerichtet wurde. Damit der Fonds tätig werden kann, muss zunächst eine Ausschreibung zur Auswahl der Intermediäre, die die Finanzinstrumente verwalten, eingeleitet werden.“

Ziel ist es insbesondere, das technologische und innovative Know-how für die Wertschöpfungsketten, die im Rahmen der Themenbereiche der Nationalen Strategie für eine intelligente Spezialisierung ermittelt wurden, zu schaffen. Gemäß den neuen Regeln für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 müssen nationale und regionale Behörden ihre eigene „Strategie“ für die Verwendung von Mitteln in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation aufstellen, um in jedem Staat ein Marktsegment Innovation und Wettbewerbsfähigkeit einzuführen, das die Ergebnisse aus Forschung und Innovation in konkrete Projekte und somit in einen Wettbewerbsvorteil für die Fertigungssparte umwandeln kann.