Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Landwirtschaftlichen Rentenbank ein Darlehen in Höhe von 200 Mio. Euro zur Verfügung. Die Rentenbank wird die Mittel im Rahmen ihrer Förderprogramme an kleine und mittlere Unternehmen, die in der Landwirtschaft tätig sind, weitergeben. Den Vertrag unterzeichneten beide Seiten heute in Frankfurt.

Für EIB-Vizepräsident Wilhelm Molterer bedeutet die Vereinbarung mit der Rentenbank einen wichtigen Schritt bei der gezielten Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe: „Wettbewerbs- und Innovationsdruck herrschen auch in der Landwirtschaft und den ländlichen Regionen. Die jetzt bereitgestellten Mittel sollen gerade auch jungen Betrieben mehr Gestaltungsfreiheit bieten. Dazu tragen insbesondere die langen Laufzeiten der Einzeldarlehen bei.“ Die EIB arbeite seit langem mit der Rentenbank, einem ausgewiesenem Experten in der KMU-Finanzierung, zusammen, sagte Wilhelm Molterer bei Unterzeichnung des Vertrags. 

Dr. Horst Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Landwirtschaftlichen Rentenbank, freut sich, dass die EIB bei der KMU-Finanzierung nicht nur die gewerbliche Wirtschaft, sondern auch die Agrarwirtschaft im Blick hat. „Die Agrarwirtschaft ist eine nicht zu unterschätzende Säule der europäischen Wirtschaft. Die vom Mittelstand geprägte deutsche Agrarwirtschaft befindet sich in einem erfolgreichen Modernisierungsprozess. Die Landwirte investieren dynamisch und tragen damit zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung im ländlichen Raum bei.“

Die Finanzierungsvereinbarung zielt darauf, Betriebe zu unterstützen, die in der Land- und Forstwirtschaft, im Wein- und Gartenbau oder auch im Bereich der erneuerbaren Energien tätig sind. Weiterhin kommen für eine Finanzierung Unternehmen der Nahrungsmittelbranche in Betracht ebenso wie Handels- und Dienstleistungsunternehmen im Bereich Landwirtschaft. Das Darlehensprogramm berücksichtigt kleine und mittlere Unternehmen (KMU), also Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern.

Die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen gehört seit langem zu den Finanzierungsschwerpunkten der EU-Bank. Allein in der ersten Hälfte des laufenden Jahres stellte die EIB 11,7 Mrd. Euro für etwa 68.000 KMU und Midcap-Unternehmen (mit bis zu 3000 Beschäftigten) bereit. 2013 belief sich das Fördervolumen der EIB-Gruppe (EIB und Europäischer Investitionsfonds) in diesem größten Einzelbereich auf insgesamt rund 22 Mrd. Euro, ein Rekordvolumen. Die Stärkung der mittelständischen Wirtschaft wird auch künftig zu den vorrangigen Aufgaben der Bank gehören.