Nach Durchführung eines internationalen Architektenwettbewerbs, der am 12. Juli 2001 eingeleitet wurde, hat die Jury sich für den Entwurf der Architekten-/Ingenieurgesellschaft Ingenhoven Overdiek und Partner entschieden.

Nach Prüfung der 56 eingegangenen Bewerbungen waren 10 multidisziplinäre Teams aufgefordert worden, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Am Ende der ersten Wettbewerbsphase nahm die Jury 3 Entwürfe in die Vorauswahl.

Liste der 3 Finalisten:

Architektenbüro Ingenieur-/Planungsbüro  
1. Ingenhoven Overdiek Werner Sobek Ing. HL Technic AG

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2. Mecanoo architecten bv Buro Happold

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3. GMP Architekten, Jim Clemens Schroeder & assoc, Goblet Lavandier

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Diese drei Teams wurden aufgefordert, einen Gesamtplan und das entsprechende Detailmodell für den Bau eines neuen Gebäudes vorzulegen, das unmittelbar neben dem bestehenden Gebäude der Bank auf dem Kirchberg in Luxemburg errichtet werden soll.

Endgültige Auswahl:

Am 16. und 17. Oktober 2002 kam die Jury für die endgültige Auswahl erneut zusammen. Da das gesamte Wettbewerbsverfahren anonym durchgeführt worden war, wurde die Jury erst kurz vor dem Zusammentreffen mit dem ersten Bewerber über dessen Identität informiert.

Schließlich wurde von der Jury einstimmig das Projekt IOP (Ingenhoven Overdiek und Partner) ausgewählt. Der von dem deutschen Architekten aus Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Werner Sobek Ingenieure ausgearbeitete Entwurf wurde als architektonisch innovativ, dem neuesten Stand der Technik und den Flexibilitätsbedürfnissen der EIB entsprechend beurteilt.

Das neue Gebäude:

Das neue Gebäude wird nüchtern und unaufdringlich sein und mit qualitativ hochwertigen Materialien unter Vermeidung von überflüssigem Luxus errichtet werden. Es wird funktional und einladend sein und besonderes Augenmerk wird auf die Umweltaspekte gelegt werden. Das Gebäude wird den höchsten Umweltstandards in den verschiedenen Bereichen entsprechen, und zwar sowohl im Hinblick auf die Integration in die Umgebung, die Wahl der Materialien, die Energieeinsparung und - während des Baus - im Hinblick auf eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Öffentlichkeit und der Benutzer der angrenzenden Gebäude. So sind zum Beispiel die neuen HQE-Normen (HQE - Haute Qualité Environnementale = hohe ökologische Qualität) für das neue Gebäude verbindlich.

Umweltschutz aus der Sicht von IOP:

Was den ökologischen Aspekt betrifft, so entspricht das Gebäude mit seiner runden Form und seiner Glashülle dem letzten Stand der Technik hinsichtlich der Energieeinsparung und des Einsatzes neuer Technologien. In Sommernächten wird das Gebäude durch die automatische Öffnung der Schuppen-Elemente der Fassade natürlich belüftet, während im Winter die Innentemperatur durch die Sonneneinstrahlung erhöht wird, wodurch bis zur Hälfte der Heizenergie eingespart werden kann. Das Gebäude wird über beheizte und über unbeheizte Atrien verfügen: Die Atrien und Wintergärten auf der Nordseite erwärmen sich durch Sonneneinstrahlung und dürften - außer bei extremen Wetterlagen - keine Beheizung erfordern, die Atrien auf der Südseite werden dagegen temperiert sein, wobei sie zusammen als thermischer Puffer für das gesamte Gebäude dienen. Der Gewächshauseffekt führt jedoch zu einem höheren Klimatisierungsbedarf im Sommer, wobei die Wärmebilanz jedoch die derzeit strengsten Normen erfüllen wird.

Zusammensetzung der Jury (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Ricardo Bofill, Architekt
  • Max Fordham, Umweltingenieur
  • Francis Hambye, Stadtplaner
  • Rémy Jacob, Stellvertretender Generalsekretär der EIB und Leiter der Task Force Neues Gebäude
  • Fernand Pesch, Vorsitzender des Fonds d'Urbanisation et d'Aménagement du Plateau de Kirchberg
  • Vincenzo Pontolillo, Generaldirektor der Banca d'Italia und Mitglied des Verwaltungsrates der EIB
  • Wolfgang Roth, EIB-Vizepräsident und Vorsitzender der Task Force Neues Gebäude
  • Eberhard Uhlmann, Generalsekretär und Mitglied der Task Force Neues Gebäude
  • Claude Vasconi, Architekt

Den Vorsitz der Jury hatte Ricardo Bofill inne. Das Sekretariat der Jury führte Enzo Unfer, der Koordinator der Task Force Neues Gebäude.

Mitglieder der Jury und des technischen Ausschusses nach der Bekanntgabe des Ergebnisses

EIB-Präsident Philippe Maystadt und Vizepräsident Wolfgang Roth stellen dem Großherzog Henri das Modell des neuen EIB-Gebäudes vor